Mediennutzung

Computer sind für Jugendliche wichtiger als Bücher

Online-Nutzung steigt mit Bildungsniveau
Von dpa / Marie-Anne Winter

Computer sind nach einer neuen Studie für die meisten Jugendlichen wichtiger als Bücher. Erstmals hätten die 14- bis 29-Jährigen mit 47 Prozent mehrheitlich dem PC den Vorrang vor dem gedruckten Buch gegeben, das nur noch 43 Prozent begeistere, teilt das Forschungsinstitut der British-American Tobacco (BAT) Deutschland in Hamburg mit. Noch vor fünf Jahren gab es unter den Jugendlichen mit 47 Prozent doppelt so viele Buchleser wie Computer-Nutzer (23 Prozent).

Allerdings sei der Anteil der Jugendlichen, die das Bücherlesen zu ihren täglichen Lieblingsbeschäftigungen zählen, seit 1990 nahezu stabil geblieben, heißt es weiter. Der Computer verdränge daher nicht das Buch, sondern ergänze es. Ähnlich sei die Entwicklung im Vergleich zum Fernsehen: Bei den 14- bis 29-Jährigen, die am meisten von den neuen Medien fasziniert seien, habe der Fernseh-Konsum sogar noch zugenommen.

Ein Problem ist dem Institut zufolge die "digitale Spaltung" zwischen Gymnasiasten und Hauptschülern. So machten nur vier Prozent der Befragten mit Hauptschulabschluss Gebrauch von Online-Diensten. Der Anteil der Surfer mit höherer Schulbildung sei mit 25 Prozent mehr als sechsmal so hoch. "Die Info-Elite schafft sich ein neues Wissensmonopol wie früher die Priester im alten Babylon oder die Mönche im Mittelalter", so der Leiter des BAT-Freizeit-Forschungsinstituts, Horst W. Opaschowski.