Wettbewerb ade!

US-Handelsministerium stützt Monopolstellung von VeriSign bei Dotcom-Domains

Unternehmen gibt Domains ".org" und ".net" schrittweise ab
Von AFP / Frank Rebenstock

Das US-Unternehmen VeriSign kann bis zum Jahr 2007 rund um den Globus von seinem Monopol bei den symbolträchtigen Internet-Adressen mit der Endung .com profitieren. Wie VeriSign am Montag am Firmensitz im kalifornischen Mountain View bekannt gab, entschied dies das US-Handelsministerium. Damit kann VeriSign weiterhin weltweit die so genannten Dotcom-Domains für Firmen im weltweiten Datennetz verwalten und dafür jährlich sechs Dollar (derzeit 13,41 Mark) je Adresse kassieren. Bei der Zuteilung der Adressen gibt es dagegen bereits Wettbewerb zwischen zahlreichen Firmen.

Im Gegenzug für die Abgabe des De-facto-Monopols bei den internationalen .com-Adressen verpflichtete sich VeriSign, ab 2002 die Verwaltung der Webadressen .org an eine nicht gewinnorientierte Organisation abzugeben. Welche Stelle dies ist, soll die Aufsichtsorganisation ICANN (Internet Corporation for Assigned Names and Numbers) bestimmen. Auch die Verwaltung der Internet-Domains .net wird ab 30. Juni 2005 für den Wettbewerb geöffnet. Die Nutzer sollten von einem freien, stabilen und wettbewerbsorientierten Internet profitieren, erklärte der Berater des US-Handelsministeriums, Ted Kassinger.

Das Internet-Trustcenter VeriSign bietet Echtheitszertifikate für abgesicherte Online-Angebote, wie sie etwa für den elektronischen Handel (E-Commerce) unerlässlich sind. Im vergangenen Jahr hatte VeriSign in einem milliardenschweren Deal die Vergabestelle Network Solutions übernommen. Sie ist mit weit mehr als acht Millionen Internet-Adressen die größte Vergabefirma für internationale Domain-Namen wie .com, .net oder org.