Repressalien

Iranische Behörden sagen Internet-Cafés den Kampf an

Bereits vierhundert Cafés geschlossen
Von AFP / Frank Rebenstock

Die iranischen Behörden haben den Internet-Cafés den Kampf angesagt. Binnen kurzer Zeit seien rund 400 so genannte Cybercafés geschlossen worden, berichtete die reformorientierte Zeitung "Hambasteghi" am Sonntag. Nach Angaben von Betroffenen müssen die Cafés "so schnell wie möglich" eine Betriebserlaubnis von der konservativen "Union für Benutzer von Verwaltungsmaschinen und Computern" einholen. Die jüngste Welle der Schließungen ziele auf eine Beschränkung der Internetnutzung ab, schrieb "Hambasteghi" weiter. Rund 5 000 Mitarbeiter der Branche würden möglicherweise arbeitslos. Ein Cafébesitzer vermutete hinter den Repressalien das staatliche Postunternehmen, das ein Internet-Monopol anstrebe. Zahlreiche Iraner nutzen das Internet, um billig mit Verwandten und Freunden im Ausland kommunizieren zu können.