totgeweiht

Experte: Zwei Drittel der Telekom-Unternehmen überleben nicht

Untergangsstimmung im Markt?
Von dpa /

Drei Jahre nach dem Fall des Telefonmonopols rechnen Experten mit einer Pleitewelle unter den neuen Telekom- Unternehmen. Er erwarte, "dass zwei Drittel der heute bekannten Telekommunikationsunternehmen in der jetzigen Form nicht überleben können", sagte Christian Müller-Elschner, Partner bei Roland Berger, der "Welt am Sonntag". Entweder würden sie von größeren Wettbewerbern geschluckt oder ganz vom Markt verschwinden. Die auf Billig-Gespräche spezialisierten Unternehmen verlören die Kunden schnell wieder, sobald ein Wettbewerber mit niedrigeren Preisen locke.

"Ein Drittel der Unternehmen wird in den kommenden Monaten vom Markt verschwinden", wird Andreas Gentner, Partner bei Arthur Andersen, zitiert. Er rechnet damit, dass vor allem Geschäftskunden verstärkt jungen Unternehmen den Rücken kehren und zur Telekom zurückkehren.

Die Deutsche Telekom hatte ein härteres Vorgehen gegen säumige Anbieter von Billig-Gesprächen angekündigt und in den vergangenen Monaten vier größeren Unternehmen wegen offener Rechnungen die Leitungen gekappt. Nach Medienberichten betragen die Außenstände der Telekom auf insgesamt eine Milliarde DM. Die Billig-Anbieter mieten Leitungen bei der Telekom. Gescheitert sind bereits Unternehmen wie Callino, Gigabell und Star Telecom. Der Anbieter TelDaFax ist von der Insolvenz bedroht und konnte nur per Gerichtsbeschluss an der Telekom-Leitung bleiben.

Kommentar von teltarif: Sicherlich krieselt der Markt in diesen Monaten ganz geheuer. Doch es ist relativ wahrscheinlich, dass durch den Wegfall einzelner Unternehmen die anderen jeweils profitieren, da nicht alle Kunden zurück zur Telekom wechseln. Die Preiserhöhungen der letzten Wochen tragen ebenfalls dazu bei, dass die Telefonfirmen wieder schwarze Zahlen schreiben werden.