Internet statt ISDN

TELES: Mit ISDN-Anlagen in die Verlustzone

Das Telekomunternehmen TELES führt Fehlbetrag auf Umstrukturierungskosten zurück
Von dpa / Marie-Anne Winter

Wegen Umstrukturierungskosten ist das Berliner Telekom- Unternehmen TELES in die roten Zahlen gerutscht. Nach mehr als fünf Millionen Euro Gewinn im Jahr 1999 entstand im vergangenen Jahr ein Jahresfehlbetrag von 11,2 Millionen Euro. Für 2001 werde jedoch wieder ein positiver Jahresüberschuss erwartet, sagte der Vorstandsvorsitzende der TELES AG, Professor Sigram Schindler, am Dienstag in Berlin. Der Kurs des am Neuen Markt notierten Unternehmens legte leicht auf 3,05 Euro zu. Er liegt damit aber noch weit unter dem Stand von rund 19 Euro vor rund einem Jahr.

Verantwortlich für die Verluste war vor allem der Geschäftsbereich ISDN-TK-Anlagen und -Endgeräte. Allein hier entstand ein Minus von 7,4 Millionen Euro. TELES hatte im Dezember vergangenen Jahres die Schließung des ehemals zentralen Bereichs angekündigt. Das Unternehmen hat sich von seinem Geschäftsschwerpunkt von den Infrastruktursysteme weitgehend auf Internetmehrwertdienste verlagert. Dafür seien hohe Umstrukturierungskosten nötig gewesen, die im kommenden Jahr jedoch nicht mehr anfielen, sagte Schindler.

Vor Abschreibungen und diesem Einmalverlust erwirtschaftete das Unternehmen einen kleinen positiven Ertrag vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von 647 000 Euro. Im vergangenen Jahr waren dies noch mehr als zehn Millionen Euro. Der Umsatz stieg von 126 auf 162 Millionen Euro. Die ursprüngliche Prognose von knapp 250 Millionen Euro hatte TELES im Dezember zurückgenommen.