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Infoseek - droht der Suchmaschine zum Jahresende das Aus?

T-Online will eigene Anteile verkaufen
Von AFP / Marie-Anne Winter

Der Internet-Dienst der Deutschen Telekom, T-Online, steigt nach Informationen des "kressreports" aus der viel genutzten Internet-Suchmaschine www.infoseek.de aus. Wie der Branchendienst heute berichtete, wird sich T-Online Ende des Jahres von ihrem 25-prozentigen Infoseek-Anteil trennen. Der Rückzug könnte demnach das Aus für die Suchmaschine bedeuten, weil über das Internet-Angebot der Telekom-Tochter die meisten der Infoseek-Zugriffe stammen. Den Ausstieg begründet "kressreport" mit der neuen Multimedia-Strategie von T-Online-Chef Thomas Holtrop, der vor allem auf Kooperationen mit redaktionellen Anbietern wie bild.de setzt.

Die Infoseek-Betreibergesellschaft Webseek wurde 1998 als Gemeinschaftsunternehmen der Telekom, des US-Konzerns Walt Disney sowie der deutschen Medienkonzerne Axel Springer und Georg Holtzbrinck gegründet. Bislang sind alle Partner zu je einem Viertel beteiligt; Medienberichten zufolge hatte T-Online im vergangenen Jahr versucht, Disney herauszukaufen. Im März gab es "kressreport" zufolge bei Infoseek 72,5 Millionen Zugriffe, so genannte Page-Impressions.

Walt Disney betreibt in den USA bereits das Internet-Portal go.com, das im November aus der englischsprachigen Suchmaschine Infoseek.com und der Disney-Onlinesparte Buena Vista Internet Group (BVIG) entstanden war. Go.com betreibt zahlreiche populäre Websites unter anderem für die Profiligen von US-Sportarten wie American Football (www.NFL.com) und Basketball (www.nba.com) sowie für den Disney-Konzern selbst. 28 Prozent von go.com sind im Besitz anderer Aktionäre. In insgesamt zehn Ländern ist Disney an Portalen unter dem Namen Infoseek beteiligt.