Sendung statt Sender

Keine UMTS-Antennen auf katholischen Kirchen in Bayern

Auch die evangelische Kirche will widerstehen
Von dpa / Marie-Anne Winter

Die Betreiber von UMTS-Mobilfunknetzen müssen bei der Suche nach Antennen-Standorten in Bayern auf kirchlichen Beistand verzichten: Auf den katholischen Gotteshäusern im Freistaat dürfen keine Antennen für den Mobilfunk der neuen Generation angebracht werden. Eine Sprecherin des Münchner Kardinals Friedrich Wetter begründete dies am Mittwoch mit dem Schutz der Gesundheit der Bürger. Solange nicht endgültig nachgewiesen sei, dass die Antennen nicht gesundheitsschädlich sind, sollten an den in der Regel mitten in Wohngebieten stehenden Kirchtürmen keine Antennen angebracht werden. Außerdem würden die High-Tech-Geräte gar nicht auf die "Zwiebeltürmchen" der Gotteshäuser passen. Auch bei den herkömmlichen Mobilfunknetzen lehnt die katholische Kirche im Freistaat die Installation von Antennen ab.

Nach Angaben des Wirtschaftsmagazins "Focus-Money" bieten die Betreiber den Kirchen für die Antennen-Standorte eine Jahresmiete um die 50 000 Mark (26 000 Euro). Auch von Seiten der evangelischen Kirche in Bayern drohe zudem Widerstand. Diese wolle künftig nur noch Verträge mit einem besonderen Kündigungsrecht abschließen. Dieses solle greifen, falls ein vereidigter Sachverständiger Gesundheitsbeeinträchtigungen durch die Anlagen für wahrscheinlich halte.