Korrekt?

Telekom: Einstweilige Verfügung gegen Autoren von Festnetz-SMS-Tools

Auch Linefire bald verboten?
Von Edward Müller

Die Deutsche Telekom geht derzeit mit rechtlichen Schritten gegen den Entwickler eines Festnetz-SMS-Programms vor. Dem Autor des Programms "ISDN-Notify" - das erst kürzlich vorgestellte Tool Linefire nutzt eine ähnliche Technik - wurde heute eine einstweilige Verfügung zugefaxt. Das Programm darf demnach in keiner Form mehr beworben werden.

Nach Aussage des Programm-Entwicklers wird die kostenlose Software seit mindestens vier Wochen nicht mehr über die eigene Internet-Präsenz zum Download angeboten. Die allgemeine Beschreibung der Funktionalität war aber noch auf der Homepage sichtbar; das Tool kann aber im Web auch über andere, unabhängige Quellen bezogen werden. Auf diese Quellen hat der Autor kaum Einfluss.

Das Programm wurde 1999 letztmalig aktualisiert und kann zum Versand von SMS (Kurzmitteilungen) innerhalb des ISDN-Telefonnetz genutzt werden. Die Deutsche Telekom weist in den AGB hin, dass die Nutzung des Telefonnetzes abhängig ist vom Verbindungswunsch. Eine Verbindung wird bei diesem Programm jedoch nicht aufgebaut, der Autor hat deswegen nach eigenen Worten auch darauf hingewiesen, dass der Dienst nicht im Telekom-Netz genutzt werden soll. Beim Festnetz-SMS-Versand tritt eine gewisse Netzbelastung auf.

Weshalb die Telekom dennoch erst jetzt gegen das Programm und den Autor vorgeht, wissen im Moment wohl nur noch die Rechtsvertreter. Diese haben dem Entwickler hohe Geldzahlungen angedroht, falls er dem Urteil nicht folge leistet. Es könnte durchaus sein, dass der Entwickler die Härte abbekommt, mit der man gegen das neue Tool Linefire vorgehen wollte. Letzteres wurde mit einer großen PR-Kampagne vorgestellt.

Die Deutsche Telekom plant den Dienst, SMS im Festnetz zu versenden, demnächst einzuführen, natürlich kostenpflichtig, aber mit geringerer Netzlast.