Fehler

20 Prozent aller Telefonrechnungen sind falsch

Kleinere Provider scheitern an komplizierter Tarifstruktur
Von Ramona Jahn

Bis zu 20 Prozent der in Deutschland verschickten Telefonrechnungen sind falsch. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung der Systemberatungsfirma Orbit.

Ursache der Fehler sind offenbar mangelhaft funktionierende Abrechnungssysteme. Insbesondere kleinere Provider hätten Schwierigkeiten, entsprechende Systeme zu installieren und zu pflegen. So fielen die Falschabrechnungen teils zu Lasten der Kunden, teils zu Lasten der Anbieter aus. An der Tagesordnung seien Abrechnungen nach falschen Tarifen, aber auch erfasste Gebühren für Gespräche, die nicht geführt und Kurznachrichten, die nicht verschickt wurden.

Wie die Zeitschrift "connect" in ihrer am kommenden Donnerstag erscheinenden Ausgabe berichtet, gibt es auch bei großen Anbietern immer wieder Differenzen. Die bisherigen Anforderungen der Regulierungsbehörde (RegTP) für Abrechnungssysteme beschränken sich vordergründig auf die zeitliche Erfassung geführter Gespräche. In der Zuordnung der Gesprächsdaten zum jeweils gültigen Tarif läge jedoch häufig der Fehler.

Deshalb rät "connect", einen Einzelverbindungsnachweis (EVN) zu beantragen, der die vollständigen Zielrufnummern ausweist. Rechnungen und EVN sollten über längere Zeit aufbewahrt werden. So könne der Kunde sein Gesprächsverhalten und häufig genutzte Verbindungen belegen. Der Anbieter muss im Zweifelsfall die Rechnungen nach einzelnen Verbindungen aufschlüsseln und eine technische Prüfung vornehmen.