Oeh, aeh, ueh...

Sonderzeichen-Domains sind noch nicht standardisiert

DENIC warnt vor kostenpflichtiger Registrierung
Von AFP / Edward Müller

Die Deutsche Registrierungsstelle für Internet-Domains (DENIC) teilte heute mit, dass die Registrierung von Domain-Namen mit deutschen Umlauten (ä, ö, ü, oder ß) zu diesem Zeitpunkt noch nicht vorgenommen werden könnten. Die internationalen Standards für multilinguale Sonderzeichen seien noch nicht beschlossen. Angebote von Firmen, insbesondere kostenpflichtige, sollten deswegen (noch) nicht angenommen werden - einzelne Anbieter würden hierzulande für Registrierunegen zu Preisen von mehreren hundert Mark werben.

Um Sonderzeichen-Domains nutzbar machen zu können, müssen die Browser auf den Rechnern der Surfer und die Software der Internet-Server umgestellt werden. Die weltweit zwölf Root-Server seien noch nicht in der Lage Domain-Namen mit Sonderzeichen in IP-Adressen umzusetzen. Es gibt bereits Testprojekte für Sonderzeichen-Domains, zum Beispiel in Asien. Dort können Domain-Namen auch in chinesischen Schriftzeichen geschrieben sein.

Andy-Müller-Maguhn, der Europa-Direktor der Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN) und Sprecher des Chaos Computer Clubs findet Internet-Adressen in landesspezifischen (Sonder-)Zeichen sinnvoll. Die Trennung in zueinander inkompatible Internet-Regionen solle jedoch vermieden werden. Bei den bisherigen Umlaut-Registrierungsangeboten sei weder Interoperatibilität noch Zukunftsfähigkeit gewährleistet. Einige Firmen versuchten, "Geld mit Dingen zu machen, die es nicht gibt".