Teuer

Genion-Routing für 25 Mark

Im Roaming hilft die Hotline gegen Bezahlung
Von Volker Schäfer

Welcher Genion-Kunde hat noch nicht versucht, auf seinen Anrufmanager (1010) zuzugreifen, wenn er gerade nicht im Viag Interkom-Mobilfunknetz, sondern bei D1 oder gar einem ausländischen Netzbetreiber eingebucht war. Nur über den Anrufmanager kann man steuern, was mit Anrufen auf die Genion-Festnetznummer geschieht, wenn man sich außerhalb der Homezone aufhält. Entweder man leitet die Gespräche kostenpflichtig auf das Handy um (das kostet bei Genion mit Citypartner-Vertrag 29 Pfennig pro Minute und bei Business-Genion 11 Pfennig pro Minute), oder man leitet die Anrufer auf die Mailbox um. Als dritte Möglichkeit kann man eine von Viag Interkom vorgegebene Ansage aktivieren, der zufolge der gewünschte Teilnehmer derzeit nicht erreichbar ist.

Die Steuerung des Anrufmanagers funktioniert allerdings nur innerhalb des E2-Netzes. Im Roamingfall verweigert der VI-Computer den Zugriff auf das System, obwohl schon zur Internationalen Funkausstellung vor eineinhalb Jahren eine Lösung in Aussicht gestellt wurde, die zumindest im D1-Roaming den Zugriff auf den Anrufmanager erlaubt. Es ist ja auch sehr merkwürdig, dass man im früheren Transferroaming über die schweizerische Telefongesellschaft Swisscom die Steuerung vornehmnen konnte, wenn man bei D2 oder E-Plus eingebucht wwar, und im jetzigen D1-Direktroaming funktioniert das nicht.

Als Ersatzlösung bietet Viag Interkom nun an, die Steuerung manuell von einem Mitarbeiter der Kundenbetreuung vornehmen zu lassen. Das funktioniert sehr zuverlässig und oft innerhalb weniger Minuten. Allerdings weisen nur wenige Hotline-Mitarbeiter die Kunden darauf hin, dass dieser Vorgang jeweils mit 25 Mark tarifiert wird. Eigentlich sollte diese Dienstleistung sowieso kostenlos sein. Schließlich kann Viag Interkom von seinen Kunden nicht verlangen, beispielsweise vor einer Reise in Erfahrung zu bringen, ob am Zielort E2-, oder nur D1-Empfang möglich ist. Und den Kunden kann man auch kaum dafür verantwortlich machen, dass der Zugriff auf den Anrufmanager auf den Aufenthalt im Viag-Netz beschränkt ist.