unendlich

Quo vadis Breitband-Kommunikation?

Redner am zweiten Tag des Telekom Presse Kolloquiums unterstreichen die Chancen und Möglichkeiten breitbandiger Kommunikation
Von Matthias Maetsch

Quo vadis - das Für und Wider der Breitbandkommunikation war das Thema des heutigen Telekom-Workshops, an dem kompetente Vertreter der führenden deutschen und internationalen IT-Unternehmen teilnahmen. Erwartungsgemäß gab man sich sehr "pro", kritische Töne waren eher die Ausnahme.

Nokias Vize-Präsident für den Endgeräteverkauf, Kalevi Kaartinen, sagte, man habe zehn Jahre lang den Menschen versucht beizubringen, dass sie ein Handy benötigen. Heute gehe es darum, den Leute zu zeigen, was man damit alles machen könne. Die Zielgruppe der Industrie für die neuen breitbandigen Dienste sind Leute, welche über genug Geld, jedoch über wenig Zeit verfügen. Insbesondere Applikationen, deren Mehrwert in der Einsparung von Zeit für den Anwender liegen, und damit die Produktivität steigern, werden die zukünftigen "Killer"-Applikationen sein.

Michael Clever, Vize-Präsident für die UMTS-Entwicklung im Hause Siemens, betonte, dass es sich bei UMTS nicht nur um eine schnellere Version des heutigen GSM-Standards handele. Durch die Verschmelzung der klassischen Telekommunikation mit den modernen offenen Internet-Strukturen werde ein völlig neues Medium geschaffen, dessen Entwicklung gerade erst begonnen habe.

Für den großen Netzausrüster Nortel gab der Geschäftsführer Josef Ellmauer zu bedenken, dass in den nächsten acht bis zehn Jahren der Bedarf an Bandbreite um den Faktor 300 steigen werde. Alle neun Monate verdoppele sich die technisch mögliche Bandbreite, während sich in der gleichen Zeit die Kosten halbierten. Das Vorstandsmitglied von T-Online, Eric Danke, erklärte, dass man in den letzten fünf Jahren die Teilnehmerzahl verfünffachen konnte. Die Nutzung stieg jedoch um den Faktor 15 und die übertragenen Datenmengen gar um den Faktor 100.

Alle Teilnehmer waren sich in der Einschätzung einig, dass die Zukunft einen immer weiter steigenden Bedarf an Bandbreite mit sich bringen wird. Dieser Herausforderung möchte man sich stellen, und ist sich sicher, dass mit dieser Entwicklung mehr Chancen als Risiken verbunden sind. Ferner war man sich einig, dass, unabhängig vom Übertragungsmedium (DSL, UMTS, Kabel oder andere), der Inhalt der zusätzlichen Dienste und der damit verbundene Mehrwert für den Nutzer entscheidendes Kriterium für den wirtschaftlichen Erfolg einzelner Unternehmen der IT-Industrie sein wird.