Optimistisch

E-Plus rechnet 2001 mit weiterem Wachstum auf Mobilfunkmarkt

Rund 350.000 Neukunden im Januar
Von dpa / Frank Rebenstock

Der Mobilfunkbetreiber E-Plus will künftig Geschäftskunden stärker ins Visier nehmen und verloren gegangene Marktanteile zurück erobern. In diesem Bereich sei das Unternehmen nicht ausreichend vertreten, sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung, Uwe Bergheim, am Montag in Düsseldorf. Mit neuen Tarifen und Diensten peilt die Tochterfirma der niederländischen KPN in diesem Bereich in den kommenden Jahren einen Marktanteil von mehr als zehn Prozent an (gegenwärtig sechs Prozent).

E-Plus hatte im vergangenen Jahr die Zahl ihrer Neukunden zwar um 74 Prozent auf 6,6 Millionen erhöht, gegenüber den Konkurrenten T-Mobil (D1), D2 Vodafone und VIAG Interkom aber Marktanteile eingebüßt. Insgesamt hatte sich die Zahl der Handybesitzer in Deutschland auf rund 48 Millionen mehr als verdoppelt und damit einen Rekordzuwachs verzeichnet. Bergheim erwartet auch für 2001 ein anhaltend dynamisches Wachstum: "Wir gehen von höheren Zahlen aus, als die von der Telekom unlängst prophezeiten zwölf Millionen Neukunden. Es sei noch viel Potenzial vorhanden, betonte der E-Plus-Chef.

So habe der drittgrößte deutsche Mobilfunkbetreiber im Januar mit 350.000 Teilnehmern die Zahl der Neukunden gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat mehr als verdoppelt. E-Plus sei ein profitables Unternehmen, trotz des Booms bei den vorausbezahlten Karten (Prepaid). Dieser Bereich, in dem E-Plus durchschnittlich einen Umsatz von rund 25 Mark monatlich pro Kunde erwirtschaftet, gilt als extrem margenschwach. Die hohen Kosten für die Kundengewinnung (unter anderem durch starke Subventionierung der Handys) haben 2000 auf die Ergebnisse aller Anbieter gedrückt. Zur Gewinn- und Umsatzentwicklung bei E-Plus machte Bergheim keine genauen Angaben.

Für das mobile Internet sieht sich E-Plus mit dem unlängst angekündigten Bündnis von KPN Mobile, NTT DoCoMo und Telecom Italia Mobile (TIM) gerüstet. Bei dem Wettlauf um den schnellen Marktstart mit der neuen Übertragungstechnik GPRS komme es vor allem auf Dienste und Inhalte an, betonte Bergheim. Dass E-Plus anders als VIAG Interkom und T-Mobil einige Wochen später mit dem neuen Standard antrete, sei kein Nachteil. "Es kommt darauf an, dass wir aus GPRS ein Massengeschäft machen".