Premiere

VIAG startet GPRS-Dienst

Preise günstiger als bei D1 - 20.000 Handys kurzfristig im Handel
Von Volker Schäfer

Wie geplant hat VIAG Interkom gestern offiziell das GPRS-Zeitalter in Deutschland eingeläutet. Damit bietet ausgerechnet der zuletzt gestartete GSM-Netzbetreiber als erster die paketvermittelte Datenübertragung im Mobilfunknetz an.

Im E2-Netz soll der Dienst ab sofort flächendeckend zur Verfügung stehen. Tests der teltarif-Redaktion im östlichen Rhein-Main-Gebiet und im Raum München zeigten jedoch gestern Abend, dass es zum Teil noch zu technischen Problemen kommt. Das dürfte allerdings kaum jemandem auffallen, denn in den nächsten Tagen werden zunächst nur wenige hundert GPRS-fähige Handys vom Typ Motorola Timeport 260 [Link entfernt] an Endkunden ausgeliefert. Erst in einigen Wochen stehen die Geräte in größeren Stückzahlen - VIAG spricht von zunächst 20.000 Mobiles - zur Verfügung.

Die Preise für die GPRS-Nutzung im VIAG Interkom-Netz liegen deutlich unter denen, mit denen T-D1 seinen Service am 1. Februar starten wollte. Seit gestern Abend hat T-Mobil jedoch die GPRS-Tarife von seiner Internet-Homepage genommen. Möglicherweise korrigiert man die Preise also auch bei der Telekom-Mobilfunktochter noch einmal nach unten.

Die derzeit zur Verfügung stehende Datenrate liegt bei 26,8 kbit/s. Das E2-Netz ist zwar prinzipiell bereits für noch größere Geschwindigkeiten ausgelegt, diese werden jedoch von den GPRS-Handys der ersten Generation noch nicht unterstützt.

WAP via GPRS kostet bei VIAG Interkom 9 Pfennig pro Seite. Zu einem späteren Zeitpunkt sind nach Angaben des Netzbetreibers auch Premium-Dienste denkbar, bei denen nach Inhalt abgerechnet wird. Geht man via GPRS-Handy und Notebook ins Internet, so zahlt man hierfür jeweils 9 Pfennig für 10 Kilobyte. Ferner werden 49 Pfennig pro Nutzungstag berechnet.

Ab dem zweiten Quartal 2001 führt E2 auch einen Premium-Tarif für Power-User ein: Für 19,95 Mark monatliche Grundgebühr verringert sich der Preis für 10 Kilobyte auf 6 Pfennig. Außerdem entfällt der Standby-Preis von 49 Pfennig pro Nutzungstag.