Pläne

T-Online: Ab Herbst extrem billige Telefonie via Internet?

Vom Umzug nach Berlin und anderen Plänen
Von Ramona Jahn

Die Zentrale von T-Online soll von Darmstadt nach Berlin verlegt werden. "T-Online muss nach Berlin, um die Redaktionen auszubauen und eine Telekom-Tochter in der Hauptstadt zu haben.", erklärte ein Mitglied des Telekom-Aufsichtsrats gegenüber dem Wirtschaftsmagazin "Capital". Ein weiteres Argument für den Umzug sei, dass man "in Darmstadt nur wenige gute Web-Designer finde".

Diese Vorgabe könnte gut zu den Plänen des neuen T-Online-Chefs Thomas Holtrop passen, der laut "Capital" am 28. Februar dem Aufsichtsrat seine Veränderungspläne präsentieren will. Darin sollen zum einen die Vorschläge der Unternehmensberatung Roland Berger zur Kostensenkung und zum anderen die vom McKinsey-Team um den Innovationsexperten Jürgen Meffert entwickelten Modifikationen der Ablauforganisation einfließen.

Stärker gefordert ist Holtrop sicher noch in den Bereichen Inhalte und Services, wo T-Online häufig den Standards der Konkurrenten zu wenig entgegen zu setzen hat. Holtrop will deshalb die Inhalte massiv ausbauen und weitere Bündnisse mit Verlagen und Medienkonzernen eingehen. Hierfür sucht Aufsichtsratschef Ron Sommer seit Monaten einen Medienprofi als sechstes Vorstandsmitglied. Außerdem plant Holtrop die "Gelben Seiten" als E-Commerce-Maschine ins Netz zu stellen und das überarbeitete Reiseportal einzuführen, das Länderinformationen und Buchungsmöglichkeiten besser verknüpft.

Auch bei Technik und Dienstleistungsbreite will T-Online aufstocken. So soll im Frühjahr ein Instant-Messaging-Dienst starten, der E-Mails direkt auf dem Bildschirm des Empfängers erscheinen lässt. Die Technologie Instant Messaging will T-Online darüber hinaus dazu nutzen, um extrem billige Internet-Telefonie anzubieten, bei der lediglich die jeweilige Verbindungsgebühr zum Internet anfällt. Bereits ab Herbst diesen Jahres sollen T-Online-User die dafür notwendigen Lautsprecher und Mikrofone zuschalten können. Das wäre dann das erste Mal, dass T-Online dem Mutterkonzern Konkurrenz macht.