rote Laterne

Hohe Verluste bei T-Online

Das Unternehmen rutscht mit einem negativen Ergebnis von 244 Millionen Mark tief in den roten Bereich
Von dpa / Marie-Anne Winter

Das Telekommunikationsunternehmen T-Online hat im Jahr 2000 einen Verlust vor Steuern von rund 125 Millionen Euro (244 Millionen Mark) eingefahren. Im Vorjahr war nach Mitteilung des Unternehmens vom Mittwoch noch ein Gewinn von rund 17,6 Millionen Euro (34 Millionen Mark) ausgewiesen worden. Unter Berücksichtigung des Beitrags aus dem comdirect-Börsengang im dritten Quartal ergebe sich ein Vorsteuerverlust der T-Online International AG von 85,8 Millionen Euro (170 Millionen Mark). Der Konzernumsatz stieg nach Unternehmensangaben um 86,1 Prozent auf 797,2 Millionen Euro (1,56 Milliarden Mark). Ein Jahr zuvor war noch ein Gewinn von 17,6 Millionen Euro (34,32 Millionen Mark) angefallen.

An den roten Zahlen sind vor allem die Internet-Pauschaltarife und Verluste bei ausländischen Tochterfirmen der T-Online International AG schuld. Neben den Anlaufverlusten bei den ausländischen Beteiligungen Club Internet (Frankreich), Ya.com (Spanien) und T-Online.at (Österreich) habe sich die Gewinn-Belastung durch die Einführung der neuen Flatrate-Tarife im vierten Quartal fortgesetzt, hieß es. Werden die eingenommen Erträge aus dem Börsengang der comdirect-Bank berücksichtigt, verringern sich die EBITA-Verluste um 39 Millionen auf 85,6 Millionen Euro (167,42 Millionen Mark).

An der Börse wurden die Geschäftszahlen von T-Online positiv aufgenommen. Über die drohenden Verluste bei T-Online war in den vergangenen Wochen mehrfach berichtete worden und das überraschte die Händler nicht. T-Online war im April vergangenen Jahres als erste Telekom-Tochter an die Börse gegangen. Von ihrem Höchststand (47 Euro) ist die Aktie derzeit allerdings weit entfernt.

Bei den Kundenzahlen legte das Unternehmen den Angaben zufolge um 70 Prozent auf 7,9 Millionen Internetnutzer zu. Davon entfielen allein 6,5 Millionen auf Deutschland. Der Auslandsanteil liegt damit bei rund 17 Prozent. Die weitere Internationalisierung von T-Online, die Telekom-Vorstandschef Ron Sommer vorantreiben will, bleibt somit auf der Tagesordnung.

Die höchsten Erlöse erzielte T-Online im vergangenen Jahr im reinen Zugangsgeschäft. Sie beliefen sich auf 665 Millionen Euro (1,3 Milliarden Mark), das entspricht einem Zuwachs von 68 Prozent. Die stärksten Zuwächse verzeichnete das Unternehmen dagegen im elektronischen Handel (E-Commerce), wo sich die Umsätze - allerdings von niedriger Basis ausgehend - auf 110 Millionen Euro (215 Millionen Mark) versechsfachten.