Abgesegnet

Fusion von AOL und Time Warner steht nichts mehr im Wege

US-Kommunikationsbehörde stimmt unter Auflagen zu
Von AFP / Frank Rebenstock

Der Fusion des Online-Dienstes America Online (AOL) mit der Mediengruppe Time Warner zum größten Medienkonzern der Welt steht nichts mehr im Wege. Nach der bedingten Zustimmung der US-Wettbewerbsbehörde FTC stimmte am Donnerstag auch die Kommunikationsbehörde in Washington Angaben ihres Chefs William Kennard zufolge unter Auflagen dem Zusammenschluss zu. Am 14. Dezember hatten die Kartellwächter der Federal Trade Commission unter Verbraucherschutzauflagen grünes Licht für die Fusion gegeben. Die Fusionspartner verpflichteten sich gegenüber der FTC, ihre Kabelnetze für Internet-Konkurrenten zu öffnen. Erst durch diese Zugeständnisse war Medienberichten zufolge der Segen der Wettbewerbshüter zu dem rund 100 Milliarden Dollar (rund 205 Milliarden Mark) schweren Schritt erreicht worden.

Zum neuen Großkonzern AOL Time Warner zählen außer dem weltgrößten Internet-Anbieter AOL vor allem die US-Fernsehsender CNN, HBO und Turner Broadcasting System, der Musikkonzern Warner Music sowie die Filmstudios der Warner Brothers. Medienkritiker hatten energisch gegen die Ballung von Internet-Zugängen und Medieninhalten protestiert. Die Europäische Kommission hatte die vor gut einem Jahr angekündigte Fusion von AOL und Time Warner im Oktober unter der Auflage genehmigt, dass AOL "sämtliche bestehenden strukturellen Verbindungen" zum deutschen Medienkonzern Bertelsmann löst.