abgeschafft

Telekom stellt den Verkauf des Bildtelefons T-View 100 ein

Zum halben Preis (498 Mark) wurden die letzten Geräte abverkauft
Von Matthias Maetsch

Mit der Funkausstellung 1997 führte die Telekom die ersten ISDN-Bildtelefone ein. Am Anfang waren die benötigten Geräte sündhaft teuer. Mit dem T-View 100 konnte die Telekom aber dann das erste Bildtelefon unter 1000 Mark anbieten. Im Zweierpack kostete es 1798 Mark. Doch ein wirklicher Erfolg wurde das Produkt nicht.

Nun endet die Epoche sang und klanglos. Die letzten Geräte wurden über die T-Punkte und im Rahmen des Telekom-Advantage-Programms für 498 Mark abverkauft. Nach Angabe der Telekom sind inzwischen keine Geräte mehr verfügbar. Von einer Neuauflage hat man Abstand genommen, da Stand-Alone-Geräte sich heutzutage nicht mehr zu einem marktgerechten Preis herstellen lassen.

Die Telekom setzt von nun an auf reine Softwarelösungen. Dies ist auch durchaus vernünftig, da moderne PCs die Bildverarbeitung problemlos und sehr preiswert übernehmen können. Bildtelefonie-Software gibt es bereits für unter 100 Mark (z.B. AVM Alice). Ein Komplettset [Link entfernt] mit Software, Philips Vesta-Kamera und Sennheiser Headset bietet die Telekom bereits für 199 Mark an. Es versteht sich von selbst, dass ein Bildtelefon für 998 Mark kaum noch konkurrenzfähig war. Jedoch hat nicht jeder Telekom-Kunde einen modernen PC, somit ist Bildtelefonie in Zukunft nicht mehr für jeden möglich.

Das T-View 100 war eigentlich ein Siemens-Produkt. Als Basis diente ein ISDN-Komforttelefon der Profiset-Serie mit eingebautem ISDN-Anrufbeantworter. Die Geräte wurden um eine zusätzliche Bildeinheit (Videokamera, TFT-Display und Prozessoreinheit) ergänzt. In Anbetracht dessen war der letzte Preis für das T-View 100 mit 498 Mark ein wahres Schnäppchen. Wer sich erst jetzt mit dem Gedanken zur Anschaffung dieses Gerätes trägt, wird wohl lange nach einem Restposten suchen müssen. Vielleicht finden Sie ja auch Hinweise zu Restposten in unserem Leserforum.