gescheitert

Erneut Mobilfunk-Auktion in der Schweiz gescheitert

Keiner will die PMR/PAMR-Netze
Von

In der Schweiz ist erneut eine Auktion von Mobilfunk-Lizenzen gescheitert: Wie das Schweizer Bundesamt für Kommunikation (BAKOM) am Mittwoch in Biel mitteilte, meldete sich bis zum Schluss der Bewerberfrist am 22. Dezember kein Interessent für landesweite so genannte PMR/PAMR-Bündelfunknetze mit digitalen Mobilfunkdiensten. PMR steht für Private Mobile Radio (privater Mobilfunk), PAMR für Public Access Mobile Radio (öffentlicher Mobilfunk). Die digitalen Bündelfunksysteme wurden demnach "für private und öffentliche Nutzer entwickelt, die besondere Anforderungen in Bezug auf die Betriebsmerkmale und Sicherheit haben". Als potenzielle Kunden nannte das BAKOM Transport- und Taxiunternehmen, öffentliche Dienste oder Energieversorger.

Einzelne Interessenten hätten Bedarf zumindest an regionalen Bündelfunknetzen angemeldet, betonte das BAKOM. Die Eidgenössische Kommunikationskommission (ComCom) solle im zweiten Quartal eine Entscheidung über das weitere Vorgehen fällen. Im November hatte das BAKOM die Versteigerung der europaweit begehrten UMTS-Lizenzen wenige Minuten vor Beginn wegen der Fusion zweier Bewerber gestoppt und zunächst "Anhaltspunkte für unzulässige Absprachen" untersucht. Schließlich wurden die Lizenzen im Dezember nur knapp über dem Mindestpreis versteigert.

Dem BAKOM zufolge unterscheiden sich die Bündelfunksysteme von öffentlichen Mobilfunksystemen etwa im bisherigen Standard GSM oder dem Multimedia-fähigen UMTS durch "schnellen Verbindungsaufbau, Gruppenrufe, Prioritätsrufe, End-zu-End-Verschlüsselung und der Möglichkeit der direkten Verbindung von Mobilstation zu Mobilstation ohne das Dazwischenschalten einer Basisstation (Direct mode)".