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Yahoo: Vertrieb von Nazi-Objekten ab heute verboten

Klage des Zentralrates der Deutschen Juden drohte
Von AFP / Ramona Jahn

Der Internet-Anbieter Yahoo verbietet ab heute den Vertrieb von Nazi-Objekten auf seinen Auktionsseiten. Der Anwalt von Yahoo sagte gestern, die Entscheidung sei keine Reaktion auf die einstweilige Verfügung eines Pariser Gerichts vom November 2000. Danach muss der Internet-Riese täglich 100.000 Franc (rund 30.000 Mark) Strafe zahlen, wenn er seine Internet-Seiten mit Nazi-Angeboten nicht bis 20. Februar für französische Netz-Nutzer blockiert. Yahoo hatte dagegen Berufung eingelegt, da der Fall außerhalb der Zuständigkeit des Pariser Gerichts liege. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Kalifornien.

Yahoo war in Frankreich von der Jüdischen Studenten-Union (UEJF) und der Internationalen Liga gegen Rassismus und Antisemitismus (LICRA) verklagt worden. Die Klage bezog sich unter anderem auf Internet-Seiten, auf denen Nachbildungen von Behältern des in den Konzentrationslagern verwendeten Nervengases Zyklon B und Hakenkreuz-Armbinden zu ersteigern sind. Auch in Deutschland drohte Yahoo ein Rechtsstreit: der Zentralrat der Juden wollte prüfen, ob er gegen Angebote von Nazi-Objekten klagt.