D2 privat begründet sein schlechtes Ergebnis in unserer Prepaid-Umfrage

Die Probleme waren "wachstumsbedingt" und seien inzwischen größtenteils beseitigt
Von Matthias Maetsch

Vor einigen Tagen hatten wir den Netzbetreiber D2 privat um eine Stellungnahme zum schlechten Abschneiden in unserer Prepaid-Umfrage gebeten. D2 hatte in allen Punkten die schlechtesten Ergebnisse erzielt.

D2 Pressesprecher Matthias Andreesen stand uns nun zu einem Interview zu Verfügung. Man sei sich, so sagte er, der Probleme sehr bewusst und bedauere die entstandenen Unannehmlichkeiten für die Kunden. Man sehe darin einen Ansporn für weitere Verbesserungen. Um die Kundenzufriedenheit weiter zu erhöhen, habe man ein Bündel an Maßnahmen ergriffen. So wurden in diesem Jahr 2000 neue Basisstationen errichtet und der Ausbau der 1800MHz-Technik im großen Stil in Angriff genommen.

Nach den ungewöhnlich langen Reparaturzeiten für CallYa-Handys befragt, sagte er, dass man insbesondere im Frühjahr und Sommer dieses Jahres Probleme mit defekten Sagem-Handys hatte und dass so auch der Service stark belastet war. Unter anderem durch Änderungen im Organisationsablauf konnte man die Reparaturdauer stark verkürzen. Die aktuellen Sagem-Handys wiesen eine normale Defekthäufigkeit auf. Man strebe die Reparatur eines defekten CallYa-Handys innerhalb weniger Tage an.

In den vergangenen Monaten wurden durchschnittlich je eine Million neuer Kunden hinzugewonnen. Durch dieses schnelle Wachstum habe man Probleme nicht ganz vermeiden können. Um die stark beanspruchten Hotlines spürbar zu entlasten, wurde deren Personal um über 25% aufgestockt. In den nächsten Wochen werde man auch ein zusätzliches D2-CallCenter in Bautzen (Sachsen) eröffnet. Inzwischen habe man über 60% des Netzes mit einer neuen Software ausgestattet, welche die Abrechnung von SMS-Nachrichten in Echtzeit ermöglicht. Auch dies entlastete die Hotlines, da es bezüglich der späten Abrechnung und daraus entstandenen Minus-Guthaben sehr viele Anfragen gab.

Soweit zur Stellungnahme. Viele Kunden werden sich aber fragen, warum Konkurrent T-D1 derart massive Probleme nicht hatte. Die Anzahl der Neukunden bei T-D1 dürfte ähnlich hoch wie bei D2 gewesen sein.

Die Ergebnisse unserer Umfrage sprechen eine deutliche Sprache. So gaben 37% derjenigen CallYa-Kunden an, welche ihr Handy schon einmal durch D2 reparieren lassen mussten, dass die Reparatur länger als einen Monat dauerte. Beim Konkurenten T-D1 hingegen waren es gerade einmal 4%. Auch die Defektrate war mit 15% im Vergleich zu den anderen Anbietern bei D2 überdurchschnittlich hoch. E-plus konnte in dieser Disziplin mit gerade einmal 6% glänzen. Die Netz- und Service-Qualität wurde bei T-D1 am besten empfunden, D2 erhielt auch hier die negativsten Bewertungen.

Trotz wiederholter Anfrage von teltarif gab der französische Handy-Hersteller Sagem bisher leider keine Erklärung zu den im Vergleich mit anderen Herstellern äußerst hohen Defektraten seiner CallYa-Handys ab. Wir werden weiter berichten.