Yippie!!

Mit dem Ericsson Pipe-Rider-Kabelmodem durchs Fernsehkabel galoppieren

Erstes Angebot startet in Cottbus
Von Marie-Anne Winter

Der Technologiehersteller Ericsson hat mit dem Cottbusser Kabelnetzprovider AVC Kommunikationssysteme GmbH einen Vertrag über die Lieferung von Ericsson PipeRider Kabelmodems geschlossen. Der Ericsson PipeRider ist eines der ersten marktfähigen Kabelmodems für den Endverbraucher, die den Europastandard erfüllen.

"Pipe" steht in diesem Fall nicht für Tabakspfeife, sondern für "Rohr". Denn Fernsehkabelnetze sind mit Rohrleitungen bis zu den Haushalten vergleichbar. Früher haben sie nur TV-Programme von einer Kopfstation in die Häuser und dort in die Wohnungen gebracht. Heute "reiten" darauf auch weitere Daten. Diese Daten werden im PipeRider-Modem in Bits umgewandelt - sie werden moduliert, daher das Wort "Modem". Der große Vorteil der PipeRider-Modems ist nicht nur deren Robustheit und das schicke Design, sondern ihre beiden Datenausgänge zum Computer: sowohl Ethernet, als auch USB (Universal Serial Bus). Der Kunde mit USB-Anschluss braucht also seinen Rechner nicht einmal aufzuschrauben. Hat er keinen USB-Anschluss, muss er eine Ethernet-Karte einschieben.

Mit dem PipeRider Kabelmodem können breitbandige Dienste wie Internet oder Video-on-demand über das Fernsehkabel angeboten werden, die mit bis zu 55 Mbit/s den klassischen Telefonleitungen und sogar DSL deutlich überlegen sind. Dies entspricht der Übertragungsgeschwindigkeit von 880 normalen Telefonanschlüssen.

Erste Haushalte in Cottbus wurden von der AVC GmbH und der Funk und Technik GmbH bereits an das schnelle Netz mit dem PipeRider angeschlossen. Die Testphase läuft noch bis Ende dieses Jahres. Die Nutzung der breitbandigen Übertragung über die Koaxial-TV-Kabel birgt ein großes Markpotential für die nächsten Jahre. Viele Kabelnetzanbieter arbeiten mit Hochdruck daran, ihre Netze rückkanalfähig auszubauen und somit nutzbar für interaktive Multimediadienste wie das Internet zu machen.

Im konkreten Fall wird eine Frequenz von 24 MHz mit einer Bandbreite von 3,8 MHz für den Rückkanal genutzt. Der Vorteil dieser Frequenz ist, dass das Kabel bei einer so relativ niedrigen Frequenz das Signal wenig dämpft, und man mit wenig Verstärkern auskommt. Der Nachteil ist, dass die Datenbandbreite dieses Rückkanals beschränkt ist - auf 10 Mbit/s, immer noch eine sehr hohe Geschwindigkeit im Vergleich zu Daten über Telefonnetze. Was das Angebot für den Endkunden kosten soll, steht bisher noch nicht fest.