Prionen

Telekom-Fehlschaltungen sorgen für Erheiterung in Berlin

Hauptbetroffener ist Bundesligist Hertha BSC
Von Frank Rebenstock

Die Berliner Zeitung [Link entfernt] berichtet in ihrer heutigen Ausgabe von erheiternden Fehlschaltungen bei der Deutschen Telekom in Berlin. Hauptbetroffener ist offenbar der Bundesliga-Club Hertha BSC, dessen Rufnummer mit 3009 beginnt: Ein guter Teil der für Hertha bestimmten Anrufe - Kartenbestellungen, Fragen zu Fanshop-Artikeln und Informationen zu einzelnen Hertha-Kickern - landen stattdessen bei einer Charlottenburger Firma für Filmtechnik. Beschwerden bei der Telekom-Hotline sind, so wird ein Mitarbeiter der Firma in der Berliner Zeitung zitiert, bislang erfolglos geblieben. Bernhard Krüger, Sprecher Telekom in Berlin, vermutet dass sich die meisten Hertha-Fans einfach nur verwählt hätten: "Eine gewisse Identität der Nummern ist beim Vergleich der Nummern ja schon vorhanden." Diese Erklärung kann die Filmtechnik-Firma, deren Nummer mit 3000 ganz anders beginnt, jedoch nicht nachvollziehen. Viele Hertha-Anrufer landen auch bei der dritten Anwahl noch dort, statt bei ihrem Lieblings-Club.

Doch auch Hertha BSC bringt der Telekom kaum noch Verständnis entgegen: Zwischen Februar und Ende November diesen Jahres landeten Telefaxe an die Freie Universität auf dem Fax-Gerät des Bundesliga-Clubs und blockierten dort die Leitung. "Die Telekom macht mich wahnsinnig", sagt Hertha-Sprecher Hans-Georg Felder. Seine weitergehenden Äußerungen zu diesem Thema mag die Berliner Zeitung nicht wiedergeben, sie seien "nicht zitierfähig". Kein Wunder, wenn komplette Englisch-Klausuren, Seminar-Anmeldungen und Anfragen an die Kleintierklinik der FU bei ihm ankommen. Woher sollten die Club-Macher wissen, wie es dem "frisch operierten Rottweiler" ergeht. Eine Verwechslung der Rufnummer war hier übrigens völlig ausgeschlossen: Die Nummern der FU beginnen vor der jeweiligen Durchwahl mit 8385 bzw. 8387. Dazu wieder Herr Krüger von der Telekom in Berlin: Mögliche Fehlschaltungen müssten im Einzelfall geprüft werden und zu den technischen Details konnte - oder wollte? - er sich gegenüber dem Blatt nicht äußern.

Die Erfahrungen der Filmtechnik-Firma und von Hertha BSC scheinen jedoch in Berlin nicht die einzigen Ärgernisse über die Deutsche Telekom zu sein. Leser berichten uns von unerträglich langen Wartezeiten bei der Schaltung neuer ISDN-Anschlüsse. Aufträge an die telefonische Hotline 0800 33 01000 werden teilweise gar nicht mehr bearbeitet. Und bei den massiv beworbenen T-DSL-Anschlüssen hat sich die Telekom einen riesigen Auftragsstau eingehandelt. Wer dennoch in den Genuss eines High-Speed-Anschlusses ins Internet via T-DSL kommt, dem möge es nicht so ergehen, wie einem unserer Leser: Dieser berichtete uns, dass ihm in den ersten fünf Tagen nach der Aufschaltung von DSL der Anschluss viermal zusammengebrochen ist. Erst danach wurde das offenkundig defekte Bauteil von der Telekom ausgetauscht.