Muh!

BSE-Gefahr aus dem Internet?

Trojanische Kühe auf dem Vormarsch
Von Marie-Anne Winter

Wer geglaubt hat, allein mit dem Verzicht auf Rindfleisch der Seuche BSE zu entgehen, hat sich wohl zu früh in falscher Sicherheit gewähnt: Die fiesen Prionen lauern überall: Nicht nur im Hirn von Wiederkäuern, in Hamburgern und Babynahrung, auch im Internet sind sie inzwischen anzutreffen - und nicht nur auf einschlägigen Informationsseiten [Link entfernt] . Nachdem die Gentstruktur der Eiweiße mit modernsten Methoden der Gentechnik analysiert und auf Computerfestplatten gesichert wurde, haben sich skrupellose Hacker über den Gencode hergemacht und in die ebenfalls vollständig digitalisierte Sequenz herkömmlicher Viren eingebaut. Analog zu Verfahren, die für die Gentherapie entwickelt wurden, wo Viren als "Genfähren" benutzt werden, um Gene an bestimmten Stellen in das Genom des Patienten zu integrieren, wurden auch die Virenprogramme modifiziert. So wurde aus der Bovinen Spongiforme Enzephalopathie, zu deutsch: schwammartige Hirnkrankheit des Rindes, die Besonders Spontanauftretende Elektroniopathie, der überraschend auftretende Rechnertod.

Was allerdings im lebendigen Organismus bisher noch nicht befriedigend funktioniert, klappt in der zweidimensionalen Welt des Null/Eins-Codes schon viel besser: In die Maschinensprache übertragen lassen sich aus den bösartigen Eiweißstrukturen perfide Prionenprogramme entwickeln, die sich in der Tiefe der elektronischen Gehirne verstecken und darauf warten, sich über die immer zahlreicheren Datenleitungen zu verbreiten.

Wer in letzter Zeit unter merkwürdigen Fehlermeldungen, unerklärlichen Abstürzen und schleichendem Datenschwund zu leiden hatte, muss damit rechnen, dass es ihn längst erwischt hat. Die trojanischen Kühe schleichen sich gern in Anti-Viren-Software ein, die mit jedem Start einen Regenerationszyklus für die feindlichen Algorithmen fährt. So werden die nützlichen Helfer in zerstörerische Zombies verwandelt, die nach und nach die ganze Festplatte in Besitz nehmen und schließlich zerstören. Die Inkubationszeit kann, wie bei der Bio-Version, einige Jahre betragen. Vermutlich kommt der Ausbruch so schleichend, weil der Generationszyklus von Festplatten relativ kurz ist - es gibt kaum welche, die bereits seit zehn Jahren in Betrieb sind.

Erst jetzt, wo sich die Prionen dank der neuen Übertragungstechniken immer schneller ausbreiten können, reichen schon wenige Monate für die vollständige Entwicklung des Krankheitsbildes aus. Nachdem endlich auch in Deutschland der Nachweis gelungen ist, dass BSE weder Nationalitäten, noch Grenzen respektiert, droht jetzt der vollständigen Zusammenbruch der weltumspannenden Datennetze.

Übrigens möchten wir anmerken, dass diese Meldung unter Einfluß von DSL, in Fachkreisen auch T-Online Speed genannt, entstanden ist. Und weil wir schon einmal dabei sind: Kinderärzte warnen jetzt auch vor Handys. Das hat nichts mit BSE zu tun, wir wollen an dieser Stelle aber eindringlich darauf hinweisen, diese Warnungen ernst zu nehmen. Handys sind nichts für Kleinkinder. Die neuen Motorola-Handys sind so klein, dass Kinder unter drei Jahren sie versehentlich herunterschlucken könnten - mit fatalen Folgen für die Verdauung und die Kommunikationssituation der Eltern.