Verteidigung

Ron Sommer: Lieber USA als Frankreich und Italien

Führungsmannschaft bei T-Online schlecht besetzt
Von AFP / Frank Rebenstock

Ron Sommer, Chef der Deutschen Telekom, hat die Absage seines Unternehmens bei der Vergabe der UMTS-Mobilfunklizenzen in Italien und Frankreich als sehr bewussten Schritt verteidigt. Die Deutsche Telekom wolle sich im Ausland auf den deutlich größeren US-Markt konzentrieren, sagte Sommer dem Hamburger Nachrichtenmagazin "Spiegel". "Wenn Sie die Wahl haben, in Frankreich oder Italien der Fünfte zu sein oder sich auf die USA zu fokussieren und mit einem Schlag 270 Millionen Amerikaner zu bekommen, ist doch klar, was sie als Unternehmer machen", betonte der Telekom-Chef.

In Italien war die UMTS-Vergabe in einen Skandalgemündet, nachdem sich mit dem Blu-Konsortium ein Bieter nach nur anderthalb Versteigerungstagen zurückzog und die Auktion vorzeitig beendet wurde. In Frankreich stehen nach dem Verzicht der Telekom voraussichtlich nur noch vier Bewerber im Rennen um die vier Lizenzen für multimediafähigen Mobilfunk und mobiles Internet.

Mit Blick auf die Personalquerelen bei T-Online wies Sommer Vorwürfe zurück, sich zu stark in die Geschäftspolitik der Internet-Tochter eingemischt zu haben. "Der einzige Vorwurf, den ich mir mache, ist, dass ich nicht von Anfang an die richtige Führungsmannschaft bei T-Online eingesetzt habe", räumte er ein.