Satphone

T-Mobil roamt mit Elsacom

D1-Kunden können ab sofort auch offiziell wieder über Satellit telefonieren
Von Volker Schäfer

Während die Zukunft des Satellitenhandynetzes Iridium nach wie vor ungeklärt ist, kann man über das Konkurrenzsystem Globalstar seit mittlerweile einem Jahr mobil telefonieren - auch in Gegenden, die von den terrestrischen Mobilfunknetzen nicht versorgt werden.

Seit dem Frühjahr können auch D1-, D2- und VIAG Interkom-Kunden mit ihrer normalen SIM-Karte bei Globalstar roamen. Offiziell war dies bisher allerdings nicht. Die Roamingmöglichkeit wurde als Testbetrieb deklariert und nicht beworben.

In der vergangenen Woche veröffentlichte die MobilCom-Tochterfirma D Plus in einem Händlerfax die Information, dass T-D1-Kunden nun offiziell über das Satellitennetz telefonieren können. Hierfür gibt es nun ein offizielles Roamingabkommen mit dem italienischen Globalstar-Gateway-Betreiber Elsacom [Link entfernt] .

Das Roaming umfasst allerdings nur die von Elsacom versorgten Länder, also Österreich, Italien, San Marino, Schweiz, Vatikan, Slowakei, Griechenland, Deutschland, Liechtenstein, Rumänien, Slowenien, Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Albanien, Bulgarien, Ungarn, Mazedonien, Jugoslawien und Malta. Südwesteuropa, Westeuropa und Skandinavien fehlen ebenso wie Regionen in Übersee. Hierfür muss T-Mobil mit den jeweiligen Gateway-Anbietern eigene Romaingverträge abschließen. Dies kann naturgemäß eine Weile dauern, doch immerhin: Ein Anfang ist gemacht.

D2-Kunden berichteten, dass sie auch in Nord- und Mitteleuropa schon über Satellit telefonieren konnten. Auch mit VIAG Interkom-Karte könnte dies funktionieren, da hier das Globalstar-Roaming über die Swisscom-PIN funktioniert und der Schweizerische Netzbetreiber auch schon mit außereuropäischen Globalstar-Providern Roamingabkommen geschlossen hat.

Mit D2- und VIAG Interkom-Karte im Satellitennetz geführte Gespräche wurden bislang nicht abgerechnet (was aber nicht ausschließt, dass noch eine Nachberechnung erfolgen kann). D1-Kunden mussten schon bisher die Satellitengespräche bezahlen, obwohl es hierfür noch keine offiziellen Preise gab.

Jetzt, zum offiziellen Roamingstart, liegen die Tarife vor. So kosten Gespräche innerhalb des Elsacom-Verbreitungsgebiets 6,52 Mark pro Minute zuzüglich 1,19 Mark pro Verbindung. Gespräche in andere Länder schlagen mit 7,66 Mark pro Minute plus 1,19 Mark pro Verbindung zu Buche. Ruft man Teilnehmer in anderen Satellitennetzen an, so werden sogar 15,60 Mark pro Minute plus 1,19 Mark pro Gespräch fällig. Für eingehende Gespräche sind 4,56 Mark pro Minute zu zahlen.

Zu diesen horrenden Preisen, die teilweise erheblich über den Tarifen liegen, die früher Iridium angeboten hatte, kommt noch eine Abrechnung im kundenunfreundlichen Minutentakt. Ein Telefonat von 61 Sekunden von Deutschland nach Frankreich wird demnach mit 16,51 Mark berechnet.

Da hilft es wenig, dass die für das Satellitnroaming benötigte Handy "Sat 550" von Elsacom inzwischen für rund 1.500 Mark zu haben ist. Für Privatkunden ist Globalstar effektiv zu teuer. Professionelle Anwender werden aber kaum zu gewinnen sein. Diese setzen auch in Zukunft auf Inmarsat. Dort sind die Preise auch nicht viel höher. Dafür wird eine nahezu weltweise Netzabdeckung ohne irgendwelche Roaming-Einschränkungen u.ä. gewährleistet.

Bleibt zu hoffen, dass der geplante Relaunch von Iridium bald realisiert wird. Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft und könnte nicht zuletzt auch dazu führen, dass man auch über Satellit zu fairen Konditionen telefonieren kann. Derzeit ist das leider nicht der Fall.