Bedrohlich

In-Berlin: Auch regionale Flatrate ist in Gefahr

Der Berliner Provider auf Vereinsbasis bot eine günstige Flatrate für BerliKomm-Kunden
Von Klaus Jansen

Wer einen Telefonanschluss beim Berliner Regional-Carrier BerliKomm hat, kann Ortsgespräche innerhalb des BerliKomm-Netzes kostenlos führen. Hierauf basierte das Flatrate-Angebot des Berliner Internet-Providers In-Berlin. Dieser Anbieter ist ein eingetragener Verein, dessen Mitglieder in ehrenamtlicher Arbeit die Infrastruktur in Schuss halten. BerliKomm-Kunden konnten bei In-Berlin einen Flatrate-Zugang für 49 Mark erhalten. In seinem aktuellen Newsletter gibt der Verein die Gründe bekannt, warum seit dem 15. September keine neuen Flatrate-Kunden mehr aufgenommen werden: BerliKomm will den Preis für einen ISDN-Primär-Multiplex-Anschluss mit 30 Kanälen um mehr als das Elffache auf 4000 Mark pro Monat erhöhen. Alternativ könne In-Berlin einen Pfennig pro Verbindungsminute an BerliKomm entrichten. Selbst als eingetragener Verein, der keine Gewinne erwirtschaften darf und dessen "Mitarbeiter" unentgeltlich tätig sind, könne man unter diesen Umständen die Flatrate nicht unter 100 Mark pro Monat anbieten. Da andere Anbieter billigere Flatrates im Sortiment haben, wäre das Angebebot schlicht und einfach unattraktiv. Solange darüber noch nicht entschieden ist, bleibt das Angebot für bisherige Flatrate-Kunden bestehen.

Auch bei In-Berlin klagt man über Dauernutzer der Flatrate. Bei ca. 30 Flatrate-Teilnehmern dürfte die Zahl der Dauernutzer im einstelligen Bereich liegen. Daher ist ein solches Verhalten in diesem Rahmen tragbar.

Hingegen ist es nach eigenen Angaben von BerliKomm ein Problem, wenn die betroffenen Berliner Internet-Service-Provider zwar Verbindungsverkehr und Kosten beim Netzanbieter erzeugen, jedoch kein Umsatz für die Telefongesellschaft daraus entsteht. Wenigstens für die Infrastrukturkosten müsse ein Ausgleich gefunden werden. Die Preise für die betroffenen Primär-Multiplex-Anschlüsse werden aber erst gegen Jahresende festgelegt. Bis dahin bleiben sie weiterhin ein Diskussionsgegenstand.