Deutschland online

"Internetführerschein" für alle Arbeitslosen

Kostenloser Internetzugang in allen Schulen und öffentlichen Bibliotheken
Von Marie-Anne Winter / AFP

Im Rahmen eines Zehn-Punkte-Programms, das Bundeskanzler Gerhard Schröder heute auf der Expo vorstellen wird, will die Bundesregierung jedem Bürger den Umgang mit dem Internet ermöglichen. Bis zum nächsten Jahr sollen alle Schulen im Land mit einem Internetzugang ausgestattet werden. Außerdem soll von jeder öffentlichen Bibliothek aus ein kostenloser Zugriff auf das Internet möglich sein. Dazu will der Kanzler das Sponsoring von PCs an öffentlichen Bildungseinrichtungen durch die Wirtschaft fördern.

Schon ab Oktober sollen die Arbeitsämter allen interessierten Arbeitslosen ermöglichen, mit einem "Internetführerschein" grundlegende Kenntnisse über den Umgang mit dem Internet zu erwerben. Laut "Berliner Zeitung" will Schröder allen Arbeitnehmern Steuerfreiheit für die private Internet-Nutzung von Computern des Arbeitgebers aus gewähren - damit dürften Überlegungen des Bundesfinanzministeriums, den "geldwerten Vorteil" der privaten Internet-Nutzung mit Einkommensteuer zu belegen, endgültig vom Tisch sein.

Weiterhin plant die Bundesregierung, alle internetfähigen Dienstleistungen des Bundes bis 2005 auch wirklich über das Internet anzubieten. So soll beispielsweise die Ausbildungsförderung BaföG künftig ausschließlich elektronisch abgewickelt werden: Von der Antragstellung bis hin zur Rückzahlung des Darlehens. Bleibt zu hoffen, dass die Wartezeit, die man bisher in den verschiedenen Dienststellen absitzen musste, dann nicht durch die Wartezeit, bis endlich eine Verbindung zustande kommt, ersetzt wird. Wer einmal versucht hat, das Online-Angebot der Arbeitsämter zu benutzen, wird diese Befürchtung sicherlich teilen...