Free-out?

Altavista: Freein-Freiminuten sind kaum finanzierbar

Der kostenlose Internetzugang von Altavista hat viele Interessenten, aber keine Sponsoren
Von Marie-Anne Winter

Zwei Monate nach der Einführung des kostenlosen Internetzugangs Freein haben sich schon über 32.000 Nutzer angemeldet und täglich kommen 550 Neukunden dazu. Die Finanzierung der täglichen zehn Freiminuten ist aber weiterhin nicht gesichert, obwohl ab der elften Onlineminute satte 4,9 Pfennig für jede weitere Minute fällig werden. Denn die Internet-Nutzer sind wesentlich flexibler als die Unternehmen der freien Wirtschaft, die zwar Flexibilisierung predigen, jetzt aber nicht auf Herausforderungen dieser Art reagieren können: Die Freein-Kunden surfen gnadenlos ihre zehn Freiminuten ab, um danach auf günstigere Angebote auszuweichen.

Nun ist es nicht so, dass sich Altavista auf die Dummheit der Freein-Nutzer verlassen hätte: das Unternehmen erhoffte sich eine Finanzierung des Angebots durch Sponsoren aus der Wirtschaft. Diese haben aber offenbar wenig Interesse daran, die Kunden kostenlos ins Netz zu holen - selbst wenn es nur für zehn Minuten pro Tag ist. Der Marketing-Chef von Altavista, Alexander Holl, betonte in einem Gespräch mit teltarif.de aber, dass das Angebot weiterhin aufrecht erhalten werde. Die nächsten zwei Monate sollen genutzt werden, um weitere Gespräche mit potentiellen Geldgebern zu führen und die Entwicklung des Nutzungsverhaltens zu beobachten - wenn die User ihre täglichen Freiminuten voll ausnutzen, entstehen pro Nutzer Kosten bis zu 4,50 Mark monatlich. Anfang November soll erneut über die Fortführung des Angebotes entschieden werden. Die Anmeldung für Freein ist weiterhin möglich.