Amtsschimmel

Deutsche Telekom wirft Ballast über Bord

Radikaler Umbau von Behörde zu profitorientiertem Unternehmen
Von AFP / Frank Rebenstock

Die Deutsche Telekom steht nach Informationen der "Financial Times Deutschland" vor einem radikalen Umbau. Durch die von Vorstandschef Ron Sommer geplante Neuorganisation könnten die Stellen von 2000 Mitarbeitern wegfallen, berichtet das Blatt in seiner heutigen Ausgabe unter Berufung auf Unternehmenskreise. Eine offizielle Stellungnahme lehnte die Telekom ab. Geplant sei unter anderem, die Hierarchieebene der Direktionen abzuschaffen. Die bundesweiten Niederlassungen sollten künftig streng profitorientiert arbeiten, die sechs Direktionen würden komplett gestrichen. Sie nehmen derzeit nur noch reine Kontroll- und Prüfungsaufgaben wahr, die in dieser Form entbehrlich geworden sind. Künftig sollten Mitarbeiter der Zentrale diese Aufgabe erledigen.

Mit dem Umbau wolle die Telekom Relikte ihrer alten Behördenstruktur "endgültig ausmerzen", berichtet das Blatt weiter. Laut "Financial Times Deutschland" sieht ein internes Papier eine schlankere Organisation und die Konzentration auf den Mittelstand vor. Bei diesem lukrativen Kundenkreis hat die Telekom den größten Nachholbedarf. Arbeitsgruppen sollen die Details bis Dezember erarbeiten, im Jahr 2001 soll die neue Struktur stehen. Die Neuorganisation ziele ausschließlich auf die Muttergesellschaft des Konzerns ab. Die Deutsche Telekom AG betreibt das traditionelle Festnetzgeschäft und erzielt mehr als die Hälfte von Umsatz und Gewinn im Gesamtunternehmen.