Sonnenflecken

Sonnet: "Schwerwiegender Softwarefehler" führte zu Verbindungsabbrüchen

Zwangstrennung nach 12 Online-Stunden und 5 Minuten ohne Datentransfer bleibt
Von Frank Rebenstock

Nach unserer gestrigen Meldung über die Verbindungsabbrüche bei Sonnet, verbreitet der Provider heute über seine Startseite, dass zumindest im Internet die Sonne "wieder voll da" ist. Die Störungen, von denen uns zahlreiche Leser berichtet hatten, werden mit einem schwerwiegenden Softwarefehler bei der Inbetriebnahme der neuen Authentisierungssysteme erklärt. Die entstandenen Unannehmlichkeiten und die "sehr späte Aufklärung zu diesem Thema" werden bedauert.

Der Produktmanager für Sonnet im Hause Versatel, Herr Windmüller, erklärte gegenüber Teltarif, dass man sich bei "nachweislich missbräuchlichem Verhalten" vorbehalte, den betreffenden Kunden unter Verweis auf die AGB fristlos zu kündigen. Schadenersatzforderungen, die man im Einzelfalle grundsätzlich nicht ausschließen möchte, seien derzeit jedoch keine "praktikable" Lösung. Mittelfristig sei geplant, einen Profile-Manager einzurichten, der es jedem User erlauben soll, unter anderem auch die eigene Rufnummer zu verändern. Damit könnte man sich dann auch aus der Wohnung der Freundin oder am Wochenende vom Ferienhaus aus einwählen, ohne den Verdacht missbräuchlicher Nutzung zu erregen. Derzeit ist dies, bei längerer Abwesenheit von zu Hause, nur über die Hotline möglich. Ob die im eigenen Hause entwickelte Authentisierungssoftware in den vergangenen Tagen angepasst wurde, um beispielsweise die Einwahl per Kanalbündelung zu verhindern, war von Herrn Windmüller nicht zu erfahren.

Wir möchten unseren Lesern nicht vorenthalten, welche Kunden die Sonnet-Macher nach eigener Aussage als "unbequem" empfinden: Herr Windmüller nannte hier das Beispiel eines Kunden, der Ferien hat und sich täglich rund 10 Stunden mit Online-Spielen vergnügt. Auf einen Monat hochgerechnet, müsste Sonnet hier mindestens das Dreifache des Flatrate-Tarifs an Interconnect-Gebühren abführen. Somit kann man gut verstehen, dass ein solcher Kunde unbequem sein mag. Doch es stellt sich die Frage, wie lange Versatel diese "unbequemen" Kunden bezuschussen möchte.