Fiasko

Deutsche Telekom: Einstieg in italienisches UMTS-Konsortium gescheitert

Tiscali bevorzugt die Konkurrenz aus Hongkong
Von Frank Rebenstock / AFP

Bei der Suche nach einem Partner für die Vergabe der italienischen UMTS-Mobilfunklizenzen geht die Deutsche Telekom nach Angaben der "Financial Times Deutschland" zunächst leer aus. Wie die Zeitung in ihrer heutigen Ausgabe unter Berufung auf unternehmensnahe Kreise berichtete, wird der Hongkonger Konkurrent Hutchison Whampoa von der italienischen Telekommunikations- und Internet-Gruppe Tiscali bevorzugt. Sollte es keine Überraschungen in letzter Minute geben, werde Hutchison den Zuschlag für den Einstieg in das von Tiscali geführte Andala-Konsortium erhalten, das sich für eine UMTS-Lizenz in Italien bewerben wird.

In Italien werden die Bewerber um die fünf nationalen Lizenzen zunächst einem "Schönheitswettbewerb" unterworfen, dann entscheidet sich per Auktion, wer den Zuschlag erhält. Andala will sich an der noch in diesem Jahr geplanten Versteigerung beteiligen. Laut Zeitungsbericht beabsichtigt das Konsortium vor der Aktionärsversammlung am Montag seinen Partner bekannt zu geben. Dabei solle eine Kapitalerhöhung beschlossen werden.

Bereits im März war die Deutsche Telekom beim Bieterwettstreit in Spanien leer ausgegangen und auch in den USA stößt die VoiceStream-Übernahme in einflussreichen Kreisen auf Widerstand. Trotz Schützenhilfe durch die Bundesregierung und einem Milliarden-Portefeuille scheint Ron Sommers Truppe im Ausland wenig beliebt. Bleibt zu hoffen, dass die derzeit laufende deutsche UMTS-Auktion in Mainz für den Ex-Monopolisten nicht zu einem weiteren Fiasko wird.