Wechselbalg

Viag Interkom: Rätselraten bei Umstellungsaufträgen

Erweiterung von citypartner/businesspartner zu Genion nur zum neuen Tarif möglich?
Von Frank Rebenstock

Gestern berichteten wir über eine heimliche Preiserhöhung bei Viag Interkom. Dadurch werden in den Tarifen citypartner, businesspartner und Genion Gespräche in fremde Mobilfunknetze zur Nebenzeit teurer. Die Gebühren steigen um 10 Pfennig auf 39 Pfennig pro Minute. Die neue Preisliste wird - so geht es aus uns vorliegenden E-Mails der Viag-Interkom-Hotline hervor - am 4. August in Kraft treten.

Eine wichtige Information mussten wir unseren Lesern gestern noch schuldig bleiben: Die Antwort auf die Frage, zu welchen Konditionen ein bestehender citypartner- oder businesspartner-Vertrag auf Genion (bzw. Genion Business) nach der Preiserhöhung erweitert wird. Im uns nun vorliegenden Umstellungauftrag heißt es im letzten Absatz des Kleingedruckten: "Ich erteile den Auftrag gemäß der gültigen Preisliste und den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) der Viag Interkom GmbH & Co." Davon, dass "im übrigen" der bisherige "Vertrag unberührt bestehen" bleibt, wie in früher gebräuchlichen Formularen geschrieben stand, ist nun nicht mehr die Rede. Heißt also, wer wechseln möchte und weiß, dass er viel in andere Mobilfunknetze telefonieren wird, hat keine Option auf die alten, billigeren Tarife.

Im Widerspruch dazu stehen die Informationen, die uns die Pressestelle heute mitteilte: So sollen Kunden bei Umstellung auf Genion wie Neukunden behandelt werden und bis Ende 2000 keine und danach die auf 24,95 Mark monatlich gesenkte Grundgebühr zahlen. Zugleich aber soll ihnen wie bisher nur 29 Pfennig pro Minute für Gespräche in andere Mobilfunknetze berechnet werden.

Wie lange eventuell wechselwillige Bestandskunden diese großzügig erscheinende Regelung in Anspruch nehmen können, konnte uns nicht verbindlich mitgeteilt werden. Wir haben auch Zweifel, wie ein Kunde, nachdem er die "neuen" Preise mit seiner Unterschrift akzeptiert hat, seinen Rechtsanspruch auf die "alten" Tarife durchsetzen soll. Die für morgen erwartete Presseerklärung der Viag Interkom bringt hoffentlich die Auflösung dieses Rätsels.