Streit

EU-Komission soll UMTS-Vergabepraxis prüfen

Französischier Bouygues-Konzerns beschwert sich in Brüssel
Von Christopher Paun / AFP

Der französische Bouygues-Konzern hat mit einer Beschwerde bei der EU-Kommission den Streit um die Vergabepraxis der neuen UMTS-Mobilfunklizenzen neu entfacht. Wie die in Paris erscheinende Wirtschaftszeitung "Les Echos" am Donnerstag berichtete, zielt die Beschwerde gegen Frankreich, aber auch gegen Deutschland, Belgien und die Niederlande. Nach Ansicht des Mobilfunkanbieters verlangen die behördlichen Vergabeverfahren den Telekomunternehmen völlig überhöhte Lizenzgebühren ab. In anderen Länder wie beispielsweise Finnland und Spanien wurden UMTS-Lizenzen dagegen kostenlos vergeben. Die Erfolgsaussichten der Beschwerde wurden in Regierungskreisen in Paris gering bewertet; derartige Verfahren seien langwierig, hieß es.

Frankreich will seine vier UMTS-Mobilfunklizenzen für je 32,5 Milliarden Franc (9,75 Milliarden Mark) auf 15 Jahre verpachten, wobei sich die französische Regierung die Entscheidung unter den Kandidaten vorbehält. Bouygues konkurriert dabei mit den finanzkräftigeren Konzernen France Télécom und Vivendi. An einer französischen UMTS-Lizenz hatte unter anderen auch die Deutsche Telekom Interesse angemeldet. Deutschland, Belgien und die Niederlande wollen die Lizenzen meistbietend versteigern. In Großbritannien waren Ende April bei der Versteigerung der Lizenzen gut 75 Milliarden Mark eingenommen worden.