Streng

Neue AGBs bei Erotikwelt-Flatrate

Einwahl nur noch mit Software erlaubt - Kundendaten werden weitergegeben.
Von Christopher Paun

Die Medien Info Center GmbH hat die Konditionen für ihre Erotikwelt-Flatrate verschlechtert. Am heutigen Tag ging an alle Kunden eine E-Mail, in der sie über neue AGBs informiert werden. Wesentlicher neuer Punkt ist, dass man jetzt nur noch die Erotikwelt-Einwahlsoftware verwenden darf. Einige Kunden hatten den Aktivierungsschlüssel herausgefunden und sich anschliessend über das normale DFÜ-Netzwerk angemeldet. Darauf steht nun eine Vertragsstrafe in Höhe von 530 Mark.

Hintergrund ist, dass die Einwahlsoftware einen Nutzer zuerst auf die Erotikwelt-Homepage lenkt. Dort gibt es Werbung für kostenpflichtige Erotik-Angebote mit denen die Flatrate teilfinanziert werden soll. Die Medien Info Center GmbH behält sich ausserdem das Recht vor, die ordnungsgemäße Nutzung der Einwahlsoftware zu überprüfen. Dazu muss ein Update der Software erfolgen. Wann das geschehen soll, ist noch nicht bekannt. Jedenfalls haben die Kunden bis zum 30. April Zeit, um den neuen AGBs zu wiedersprechen. Ansonsten gelten die AGBs als angenommen. Wer wiederspricht, wird allerdings gekündigt. Laut Unternehmensprecher Frithjof Geißler wird die Anmeldegebühr in Höhe von 149 Mark in diesem Fall zurückerstattet.

Fraglich ist allerdings, ob die AGB so rechtlich korrekt sind. Pauschale Vertragsstrafen bzw. pauschaler Schadenersatz ist nämlich im Verkehr mit Privatkunden äußerst fragwürdig. Auf jeden Fall bleibt dem Nutzer das Recht, einen geringeren Schaden nachzuweisen.

Eine weitere Verschlechterung der AGBs ist, dass Medien Info Center neuerdings die Kundendaten an andere Firmen weitergeben darf. Dies sei nötig, "damit wir unseren Flatratekunden den kostenlosen E-Mail-Service der Firma AACS GmbH zur Verfügung stellen können", heißt es vom Unternehmen. Statt das Recht aber auf diese eine Firma zu beschränken, will das Unternehmen die Kundendaten an jede beliebige Firma weitergeben. Kunden sollten sich also nicht wundern, wenn sie vermehrt Werbung für "nackte Tatsachen" erhalten.