Führend

Deutsche Telefontarife in Europa an der Spitze

Zumindest zu bestimmten Tageszeiten - Wirtschaftsministerium vergleicht Kosten für Ferngespräche.
Von Andreas Schlebach

In Deutschland können die Verbraucher zu bestimmten Tageszeiten günstiger als in anderen europäischen Staaten Ferngespräche führen. Dies ist das Ergebnis eines im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie durchgeführten Vergleichs der jeweils günstigsten Angebote am Markt bis Ende Dezember 1999.

Demnach sind in Deutschland Ferngespräche morgens zwischen 8 und 9 Uhr und abends zwischen 21 und 22 Uhr günstiger als in anderen europäischen Ländern. Bei Ferngesprächen zwischen 9 und 17 Uhr erreicht Deutschland hinter Großbritannien und Schweden die dritte Position. Neben Deutschland wurden Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Italien, die Niederlande, Österreich, Schweden und die Schweiz in den Vergleich einbezogen.

Außer Deutschland zählt Schweden zu den drei günstigsten Ländern in allen Tarifzeiten. Am teuersten ist das Telefonieren in Italien, der Schweiz und Österreich. Die Differenz zwischen dem jeweils günstigsten und dem teuersten Anbieter beträgt zwischen 7,3 und 13 Pfennigen pro Minute.

In den ersten zwei Jahren nach der Liberalisierung des TK-Marktes sind die Telefontarife für Ferngespräche in Deutschland um bis zu 85 Prozent gefallen. Durch die Absenkung der Interconnection-Entgelte in diesem Jahr, so das BMWI, ist mit weiteren Preissenkungen zu rechnen. Talkline hatte seinerzeit als erster auf die neue IC-Regelung reagiert und neue Call-by-Call-Tarife für die verlängerte Nebenzeit geboten.