Telefonsex auch ohne 0190-Nummer

Unabhängig von den kürzlich beschlossenen neuen Geschäftsbedingungen für 0190er-Nummern können Telefonsex-Hotlines auch weiter über eine normale Ortsvorwahl ihre Dienste anbieten. Die Abrechnung erfolgt dann nicht über die Telefongesellschaft, sondern über eine darauf spezialisierte Firma, wie z.B. die Hamburger IBC GmbH [Link entfernt] .

Der Trick bei der Sache: Einige Tage nach der Nutzung der Telefonsex-Hotline ruft eine IBC-Angestellte zurück und lässt sich Namen und Rechnungsanschrift des Anrufers geben. Nach Angaben von IBC wird bei diesem Anruf erwähnt, dass es sich um eine Rechnung für Telefonsex handelt. Bei einem Test von teltarif war jedoch nicht von einer Rechnung, sondern nur von einem neuen, unverbindlichen Angebot über Telefondienstleistungen die Rede. Statt eines Angebots flattert dann eine Rechnung ins Haus.

Bei dem hohem Preis von 29,80 Mark für fünf Minuten Stöhnen, der zugleich als Mindestumsatz erhoben wird, ist anzunehmen, dass Zahlungsausfälle bereits mit einkalkuliert sind. Wenn der Kunde nämlich von einem fremden Telefonanschluss oder von einer Telefonzelle aus anruft, dürfte es IBC schwer fallen, die Rechnung richtig zu adressieren. Auch wenn der Kunde auf die Sittenwidrigkeit der Geschäfte verweist oder schlichtweg seine Adresse nicht preisgibt, wird IBC kaum zu Geld kommen. Eine Datenbank, mit der zu einer Telefonnummer die entsprechende Adresse herausgefunden werden kann, wird bei IBC laut eigenen Angaben nicht verwendet.

Auch Kunden, die ihre Telefonnummer nicht übertragen, können die Sex-Hotlines von IBC nutzen. Man muss nur eine Nummer angeben, unter der man zurückgerufen werden möchte. Am Anfang des Rückrufs wird man zwar über die Kosten aufgeklärt, doch gleich danach läuft der Gebührenzähler los. Es werden also auch 29,80 Mark berechnet, wenn der Anrufbeantworter rangeht und sich das Stöhnen anhört. Alles in allem eine höchst fragwürdige Abrechnungspraxis.