Viag Interkom: Mobilfunknetz zusammengebrochen

Ausgerechnet das jüngste deutsche Mobilfunknetz, nämlich das von Viag Interkom, verweigerte bei einem ersten Test im neuen Jahrtausend seinen Dienst. Anrufversuche auf diverse E2-Handys (normaler Vertrag, Genion und Loop-Prepaid) klappten nur sporadisch. Wiederholt kam statt einer Verbindung ein Gassenbesetzt oder gar die Meldung: "Die von Ihnen gewählte Rufnummer ist nicht vergeben. Bitte rufen Sie die Auskunft an". In keinem Fall klappte es, von einem Viag-Handy aus ein Gespräch aufzubauen. Einzige Ausnahme: Ein Gerät, das zufälligerweise noch ins D1-Netz eingebucht war, konnte in diesem auch problemlos für abgehende Anrufe verwendet werden. Das Ein- und Umbuchen ins Netz klappte ebenfalls nur verzögert oder gar nicht.

In den anderen innerdeutschen Fest- und Mobilnetzen, einschließlich dem Festnetz von Viag Interkom und den Mobilnetzen von D1, D2 und E-Plus, konnten keine Fehler festgestellt werden. Allerdings kam es zu einigen Netzüberlastungen, insbesondere rund um die Berliner Milleniumsparty.

Die Fehlerursache bei Viag ist unklar, auch wenn die Vermutung "Millenium Bug" nahe liegt. Aber warum gerade Viag? Das Netz ist noch nicht einmal zwei Jahre alt, wurde also zu einer Zeit aufgebaut, als sich Programmierer des Jahr-2000-Problems bereits bewusst waren. Vielleicht war man aber gerade aufgrund des jungen Netzes überzeugt, dass die Komponenten bereits Jahr-2000-fest sein müssten, und unterließ folglich kritische Tests.

Nachtrag: Das Problem wurde noch in der Silvesternacht gelöst - am Morgen des 1. Januar funktionierte das Viag-Interkom-Netz wieder.