Kampagne

Mannesmann: Kampf gegen Übernahme fortgesetzt

Versammlung der Betriebsräte in Düsseldorf - Telekommunikation erneut Gewinnträger in Konzern-Zwischenbilanz.
Von Andreas Schlebach

Im Düsseldorfer Mannesmann-Konzern geht der Widerstand gegen die geplante feindliche Übernahme des britischen Mobilfunk-Betreibers Vodafone Airtouch weiter. Bei einer Versammlung der Betriebsräte des Gesamtkonzerns in Düsseldorf sprach sich NRW-Ministerpräsident Wolfgang Clement mit deutlichen Worten gegen das "Monopoly" der Briten aus. IG-Metall-Chef Klaus Zwickel forderte gar ein "neues europäisches Aktienrecht".

Unterdessen hat Mannesmann in den ersten neun Monaten des Jahres sein Ergebnis im gewöhnlichen Geschäft verbessert, wobei sich die Sparte Telekommunikation mit einem Plus von 71 Prozent auf 1,58 Milliarden Euro vor Steuern und Abschreibungen als klarer Gewinnträger im Konzern darstellt. Darüber hinaus teilte der Konzern mit, dass das Übernahmeangebot für Orange von rund 75 Prozent der Aktionäre angenommen worden sei; mit Orange sei Mannesmann Marktführer im europäischen Mobilfunkgeschäft. Dieses umfasse mit allen Beteiligungen rund 21 Millionen Kunden.

Schneller als bislang geplant will sich der Konzern seinem Umbau zum reinen Telekommunikationsunternehmen widmen. Die Industriesparte soll ausgegliedert und bereits Mitte nächsten Jahres an die Börse gebracht werden, teilte Mannesmann mit.

Im Kampf gegen die drohende Übernahme durch Vodafone hat Mannesmann ebenfalls mit ganzseitigen Anzeigen auf die gestrige Kampagne der Briten reagiert. Mit den Worten "Mobile Kommunikation + Festnetz-Kommunikation + Internet-Kommunikation = Performance" weist das Unternehmen auf seine schon mehrfach herausgestellte Strategie hin, alle Telekommunikations-Dienste gebündelt im Angebot zu behalten.