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KabelSurf2: Dauerchatten für DM 29,- im Monat

Kleinstadt Werdau mit großer Technik: Surfen per Satellit und Kabel in Westsachsen.
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Auch in der westsächsischen Stadt Werdau gibt es demnächst Internet per Fernsehkabel. Die 25.000-Einwohner-Kommune in der Nähe von Zwickau wird von der Ost Tel Com GmbH über ein eigenes TV-Kabelnetz versorgt, an das derzeit knapp 10.000 Haushalte angeschlossen sind.

Ab Mitte Oktober bietet das Unternehmen zeitunabhängigen Internetzugang zu Festpreisen. Vorgesehen sind zwei Preisvarianten: Zum einen ein Übertragungsvolumen von 100 MByte für 49 Mark, zum anderen 50 MByte für 29 Mark. Wie zusätzlicher Datentransfer abgerechnet wird, ist noch unklar. Möglich wären Einzelabrechnung oder die Buchung eines weiteren Transferpakets durch den Passwort-Inhaber. Besonderer Clou: Die Daten werden über eine Satellitenverbindung von Eutelsat in Paris zur Kopfstation von Ost Tel Com übertragen. Dort wird das Satellitensignal in ein reines Datensignal übersetzt, ins eigene Netz eingespeist und am PC des Kunden per Kabelmodem und Netzwerkkarte umgewandelt. Die Übertragungsgeschwindigkeit soll mit bis zu 768 KBits/s erheblich schneller sein als bei herkömmlichen Netzverbindungen. Für die Einrichtung der Technik beim Kunden verlangt Ost Tel Com eine einmalige Installationspauschale von 99,- Mark; das Kabelmodem verbleibt im Eigentum des Anbieters.

Die Innovation für Werdau wird noch bis Mitte Oktober in einem Pilotprojekt mit Eutelsat und dem GMD Forschungszentrum Informationstechnik getestet. Bisher liegen nach Angaben von Ost Tel Com über 300 Anmeldungen für das Angebot vor. Internet direkt per Satellit wird seit der IFA in Berlin u.a. von STRATO angeboten. In Leipzig hatte PrimaCom am 15. September den Startschuss für seinen unbegrenzten Internet-Zugang per TV-Kabel gegeben.