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Sinkende Umsätze bei Vodafone Deutschland

Vodafone weitet trotz guter Zahlen Sparprogramm aus
Von Marie-Anne Winter mit Material von dpa

Der britische Mobilfunkkonzern Vodafone weitet trotz des starken letzten Quartals sein Sparprogramm aus. Bis 2012 solle eine weitere Milliarde Pfund (rund 1,11 Milliarden Euro) eingespart werden, sagte Vodafone-Chef Vittorio Colao heute in London. Das aktuelle Sparprogramm von einer Milliarde Pfund werde bereits in diesem Jahr erfüllt, ursprünglich sollte es bis 2010 laufen. Mit dem Geld will Vodafone weitere Investitionen vornehmen, aber auch den Umsatzrückgang vor allem in Europa auffangen.

In dem Ende September abgeschlossenen ersten Halbjahr des Geschäftsjahres steigerte Vodafone den Umsatz um 9,3 Prozent auf 21,8 Milliarden Pfund. Der bereinigte operative Gewinn stieg auf 5,9 Milliarden Pfund. Dabei profitierte Vodafone erneut vor allem von seinem Geschäft außerhalb Europas. Der Mobilfunkkonzern ist vor allem in Afrika, aber auch in Asien und dem Nahen Osten breit aufgestellt.

Sinkende Service-Umsätze in Deutschland

Bei Vodafone Deutschland sieht die Sache etwas anders aus: Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sank der Service-Umsatz über alle Sparten um 4,9 Prozent. Allerdings verzeichneten die mobilen Datendienste ein zweistelliges Wachstum und der Bereich DSL verbuchte ein Umsatzplus von 2 Prozent während der Marktanteil bei der DSL-Neukundengewinnung im Direktvertrieb auf über 30 Prozent erhöht wurde. Fritz Joussen, CEO Vodafone Deutschland: "Wir nehmen wieder deutlich Fahrt auf. Vor allem die Bereiche mobile Datendienste und DSL sind weiterhin die Garanten für dynamisches und zukunftsfähiges Wachstum."

Der Service-Umsatz über alle Sparten betrug im Berichtszeitraum 2,187 Milliarden Euro. Die gesamtwirtschaftliche Lage wirkte sich außerdem auf das Reiseverhalten aus und generierte weniger Roaming-Umsätze.

Die mobilen Datendienste sind zur nachhaltigen Wachstumssäule geworden. Diese Sparte steigerte den Umsatz im Berichtszeitraum um 17,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 278 Millionen Euro. Joussen: "Wir haben frühzeitig investiert und auf das mobile Internet gesetzt, das sich heute als wachstumsstarke Erfolgsstory erweist."

Die Zahl der direkten DSL-Kunden wurde um 129 000 erhöht. Das entspricht einem Marktanteil bei der Neukundengewinnung von mehr als 30 Prozent. Einschließlich des Bereichs Wholesale wuchs die Zahl der Kunden sogar um 202 000. Insgesamt nutzen mittlerweile über 3,3 Millionen direkte Kunden das Vodafone DSL-Angebot. Damit liegt der Anteil am Gesamtmarkt bei 13,3 Prozent. Der Service-Umsatz der gesamten Festnetz-Sparte konnte nicht nur gegenüber dem Vorquartal gesteigert werden, sondern lag mit 528 Millionen Euro auch um 2 Prozent über dem Wert des Vorjahres (517 Millionen Euro).

SuperFlat-Tarife immer beliebter

Das Segment Mobilfunk verzeichnete erneut einen positiven Trend bei den Vertragskunden. Im zweiten Geschäftsquartal wurden 171 000 neue Verträge geschlossen, wobei die Beliebtheit der SuperFlat-Tarife laut Vodafone deutlich zunimmt: Mittlerweile nutzen rund 3,4 Millionen Kunden diese Tarife.

Die Gesamtzahl der Mobilfunkkunden sank im Berichtsquartal gegenüber dem Vorjahr auf 34,8 Millionen. Wie schon in den Quartalen zuvor, ergibt sich das Minus hauptsächlich durch inaktive Kunden, deren Prepaid-Karten ausgebucht wurden, während das Vertragskundensegment weiterhin wächst. Insgesamt nutzten im Berichtszeitraum 38,3 Millionen Kunden die Dienste von Vodafone in Deutschland.