Touchscreen-Pflege

Pflege-Tipps für den Handy-Touchscreen

So bleibt der Bildschirm des Mobiltelefons kratzerfrei und sauber
Von Hagen Hellwig

Es gibt einen gewichtigen Grund, speziell für die Reinigung von Handy-Displays bestimmte Produkte zu verwenden: Brillen- und Moniturputztücher werden häufig feucht oder als Kombipaket (feucht/trocken) angeboten, weil die verwendeten Flüssigkeiten (Alkohol, Sulfate) eine höhere Reinigungswirkung versprechen. Bei Touchscreen-Oberflächen besteht zwar in der Regel keine große Gefahr, dass Flüssigkeiten in das Gerät eindringen, weil es kaum Tasten mit Öffnungen in das Innere gibt. Auch die Befürchtung, dass die bei feuchten Reinigungstüchern verwendeten Flüssigkeiten die Oberflächen von Brillen und Displays beschädigen, ist laut Augenoptikermeister Gerhard Schwalb [Link entfernt] unbegründet: "Die manchmal verbreitete Meinung, Markenfeuchttücher würden bei sachgemäßer Anwendung die Brillengläser beschädigen, trifft nicht zu. Beschädigungen von Entspiegelungen entstehen oft vom Schweiß des Trägers, zu sehen an den Berührungspunkten meistens innen oben von den Augenbrauen. Kratzer entstehen meistens von harten Staubkörnchen, welche beim Putzen auf den Gläsern gerieben werden."

Samsung rät dennoch von feuchten Reinigungsmitteln ausdrücklich ab: "Da diese Mittel flüssig sind, dürfen Handys damit nicht gereinigt werden, denn ansonsten erlischt die Garantie, insbesondere bei einem Wasserschaden", sagt Samsung-Sprecherin Annika Karstadt. Haushaltsreiniger zur Fettlösung sind oft gar nicht nötig und sollten wegen der möglicherweise schädlichen Chemikalien ebenfalls nicht verwendet werden. Wer sich davon nicht abhalten lässt und feuchte Tücher für die Reinigung des Handy-Displays einsetzt, sollte unbedingt darauf achten, dass keine Flüssigkeit in die Öffnungen des Handys (Mikrofon, Lautsprecher, Tastatur) eindringt.

Kratzer einfach glatt schleifen

Politur fürs Display
Foto: Displex
Härtere Maßnahmen sind erforderlich, wenn es zu Kratzern auf dem Glas einer Touchscreen-Oberfläche gekommen ist. Hier sollten Handy-Besitzer versuchen, mit speziellen Polituren bzw. Flüssigkeiten, die für wenige Euro im Fachhandel erhältlich sind, und Lappen, die unebenen Stellen aus dem Glas zu beseitigen. Das erinnert an einen Schleifvorgang, wobei natürlich darauf geachtet werden muss, dass das noch unbeschädigte Glas keinen Schaden nimmt. Beim Polieren wird die oberste Schicht des Displays gelöst und durch feinste Schleifpartikel verschliffen. Dabei werden die Kanten des Kratzers abgerundet und der Kratzer wird mit Eigenmaterial aus dem Display wieder aufgefüllt. Allerdings darf man hier keine Wunder erwarten: Tiefe Kerben in der Oberfläche werden sich nicht gänzlich "ausbügeln" lassen.

Und es ist auch etwas Vorsicht geboten: Das Schleifen kann auch dazu führen, dass das Display zwar keine Kratzer mehr hat, dafür aber einen Grauschleier trägt, wie frustrierte Anwender berichten. Die Lösung in einem solchen Fall: Austausch des Touchscreens. Der Preis für das Ersatzteil plus Arbeitslohn übersteigt jedoch schnell den Wert des Gerätes an sich.