Themenmonat IFA&Konvergenz schneller

Braucht Bandbreite: Das Netz als "Herzstück der Gesellschaft"

Nokia Siemens Networks erklärt, warum Bandbreiten immer weiter steigen sollen
Von Ralf Trautmann

MBit/s, GBit/s, TBit/s: Im Internet-Sektor dreht sich die technische Debatte zuweilen vor allem um die Frage, welche Bandbreiten als nächstes erreicht werden, sei es für die Anbindung des Kunden via Festnetz oder Mobilfunk, sei es für die Kommunikation im "dahinterliegenden" Netz. Dies ist ja auch durchaus interessant, um neue Dienste (und natürlich auch die bestehenden in sinnvoller Qualität) anbieten zu können. Aber welche Dienste sollen dies in Zukunft sein - sprich, hat das Rennen um Bandbreiten ohne "Ende" tatsächlich einen Sinn?

Ja, findet zum Beispiel der Nokia-Siemens-Networks-(NSN)-CTO Dr. Stefan Scholz - natürlich ist die Antwort zunächst mit Vorsicht zu genießen, denn der Mann ist quasi auch "Netzwerk-Händler". Über zu wenig Verkehr auf den Netzen könne man sich nicht beschweren, sagte Scholz entsprechend auf der Veranstaltung "Keine Zukunft ohne Breitband" in Berlin, vor allem Peer-to-Peer-Traffic belaste die Netze heute schon sehr hoch.

Dass die Zukunft noch einiges an Bandbreiten-intensiven Applikationen bringen wird, steht außer Frage. Manches ist bekannt: Fernsehen zum Beispiel, mit Quality of Service "versetzt", frisst eine Menge Ressourcen, vor allem, wenn es eine größere Nachfrage als heute gibt. Über die schon bekannten Dienste hinaus werde es aber auch Entwicklungen geben, die noch ganz andere Kapazitäten beanspruchen, verlautete auf der Veranstaltung. Wie zum Beispiel Anwendungen unter dem Schlagwort Cloud Computing die IT-Nutzung verändern werden, sei noch offen, auf jeden Fall brauchen sie aber Bandbreite.

Doch es geht noch weiter: Das Netz werde das "Herzstück der Gesellschaft", so dass der Netzausbau quasi eine fast schon philosophische Frage ist. Und in der Tat, die Anbindung ans schnelle Netz ist in vielerlei Hinsicht heute schon eine existenzielle Angelegenheit - nicht nur im ökonomischen Bereich. Eine Tendenz, die sich in den nächsten Jahren und Jahrzehnten wohl massiv verstärken wird.