doppelt und dreifach

Mobilfunknetz-Fehler: Mehrfache Silvester-SMS mit Berechnung

Fehler trat unter anderem in Frankreich und den USA auf
Von Thorsten Neuhetzki

SMS aus Frankreich und den USA an Silvester können teuer geworden sein. SMS aus Frankreich und den USA an Silvester können teuer geworden sein.
Foto: dpa
Dass an Silvester die Mobilfunknetze voll mit SMS sind, ist keine neue Erkenntnis. Wie heute berichtet, wurden in Deutschland rund um den Jahreswechsel bei Telekom, Vodafone und o2 etwa 130 Millionen SMS verschickt. In Frankreich hat man weitaus mehr versendet: 400 bis 930 Millionen sollen es einem Bericht von Spiegel Online zufolge gewesen sein. Doch dabei lief nicht alles glatt. So mancher Neujahrsgruß soll sich, einem Bericht der BBC zufolge, zu einer regelrechten Belästigung entwickelt haben und zig Mal zugestellt worden sein - kostenpflichtig. Gleiches gilt nach Erfahrungen der teltarif-Redaktion auch für SMS aus den USA nach Deutschland.

Neben Frankreich auch USA betroffen

SMS aus Frankreich und den USA an Silvester können teuer geworden sein. SMS aus Frankreich und den USA an Silvester können teuer geworden sein.
Foto: dpa
Im Fall Frankreich habe der Fehler beim Mobilfunkanbieter Orange gelegen, heißt es. Mehrere hundert Kunden seien von einem Fehler auf der Netzwerkebene betroffen gewesen, der dazu geführt habe, dass eine SMS bis zu 130 mal zugestellt wurden. Doch damit nicht genug: Sie wurden dem Versender auch berechnet. In Einzelfällen wurden sogar 300 MMS zugestellt und berechnet.

Orange habe betroffenen Kunden bereits eine Erstattung der Kosten zugesichert. Entstanden ist dieser Fehler offenbar beim Übergang der SMS von Orange zu einem anderen Mobilfunkanbieter. Unklar ist, ob es sich dabei immer um den gleichen Netzbetreiber handelt oder um unterschiedliche.

Auch beim Versand von einem US-Handy im Netz von AT&T kam es zu Problemen. Die SMS aus den USA nach Deutschland kamen zum Teil regulär nur einmal an, zum Teil aber auch in mehrfacher Ausfertigung. Auch hier wurden die SMS mehrfach berechnet und sogar per Zustellbestätigung mehrfach bestätigt. Leider ist in den USA auch der Zustellbericht kostenpflichtig.

Wo die Fehlerquelle lag, ist nicht bekannt. Möglich ist, dass sowohl bei Orange als auch bei AT&T der gleiche Systemausrüster das Netz aufgebaut hat. Dann allerdings müssten weitere Länder und Netzbetreiber betroffen sein. Wie der Versand und die Zustellung einer SMS technisch abläuft, erfahren Sie in unserem Hintergrundbereich zur Mobilfunktechnik. Hier gibt es auch eine Seite zum SMS-Versand.

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