Probleme

Freies WLAN-Netz in Berlin kommt später

Sender für freien WLAN-Zugang verschandeln angeblich das Stadtbild
Von dpa / Marie-Anne Winter

Der seit März 2007 geplante freie Internetzugang in der Berliner Innenstadt verzögert sich. Grund dafür seien Bedenken der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, berichtet die Berliner Morgenpost. Sie befürchtet, dass die von einem privaten Unternehmen einzurichtenden 5 000 Standorte für Funksender das Stadtbild beeinträchtigen. "Wir haben geprüft, wo das geht", zitiert die Zeitung die Sprecherin von Junge-Reyer, Manuela Damianakis. "Einfach ranpappen geht nicht." Der Aufwand, 5 000 Standorte verbindlich zu benennen, sei der Verwaltung nicht zuzumuten. Die Behörde behalte sich darum für jeden Einzelfall eine Entscheidung vor.

Die Stuttgarter Firma Airdata will das allerdings nicht akzeptieren: "Wir haben ganz klar gesagt, dass das so nicht möglich ist", sagte Airdata-Sprecher Thomas Katz. "Wie wollen Sie ein Netz planen, wenn Sie 5 000 Mal einzelne Genehmigungen verhandeln müssen?" Laut Airdata ist die Technik an Berliner Ampeln und Laternenmasten bereits gründlich getestet worden. Entsprechende Unbedenklichkeitsbescheinigungen würden vorliegen.

Im Gegensatz zum Ressort für Stadtentwicklung wolle der Wirtschaftssenator Harald Wolf (Linke) das Vorhaben aber umgehend verwirklichen. Das Berliner WLAN-Projekt soll innerhalb des S-Bahn-Rings einen freien drahtlosen Internetzugang über ein privat betriebenes Funknetz ermöglichen.