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Französische Stadt schließt Vorschule wegen Mobilfunk-Antenne

Bürgermeister will Kinder vor Mobilfunkstrahlung schützen
Von AFP / Marie-Anne Winter

Wegen befürchteter Gesundheitsgefahren durch eine benachbarte Mobilfunkantenne hat eine französische Stadt eine Vorschule vorläufig geschlossen. Er habe die 180 Kinder der Schule damit vor einer möglichen Gefahr durch Mobilfunkstrahlung schützen wollen, sagte der Bürgermeister der Kleinstadt Château-Thierry, Jacques Krabal. Die Verwaltung des Ortes östlich von Paris hatte dem Mobilfunkbetreiber Orange demnach eine Genehmigung zur Aufstellung der Antenne in rund hundert Metern Entfernung erteilt. Das Unternehmen habe diese aber in nur 68 Metern Abstand installiert und weigere sich, das zu ändern.

"Manchmal muss man auf den Tisch hauen, um sich Gehör zu verschaffen", sagte Krabal von der Mitte-Links-Partei PRG. Empfehlungen der EU sähen vor, dass zwischen Mobilfunkantennen und Vorschulen sowie Kindergärten mindestens hundert Meter Abstand liegen sollten. Orange wies dies zurück. Weder in Frankreich noch Europa gebe es derartige Bestimmungen, sagte ein Unternehmenssprecher. Zudem habe eine Studie der Weltgesundheitsorganisation keine wissenschaftlichen Belege zur schädlichen Wirkung von Mobilfunkstrahlung gefunden.

In Frankreich tagt bis Ende Mai auf Einladung der Regierung ein runder Tisch zur Strahlung von Mobilfunk- und Drahtlosnetzen. Kritiker forderten dabei eine Aussetzung der Aufstellung neuer Antennen, bis verlässliche Studien zur möglichen Schädlichkeit vorliegen.