Evolution

Mobile Evolution: Aus Internet per Handy wird Mobile Computing

Mobile Computing soll die Art des Arbeitens und des Konsumierens verändern
Von Rita Deutschbein

Mobile Evolution: Aus Internet per Handy wird Mobile Computing Aus Internet per Handy wird Mobile Computing
Bild: Fotolia
Die Zahl der Nutzer, die unterwegs über ihr Handy oder Smartphone auf das Internet zugreifen, ist in den vergangenen Jahren enorm angestiegen. Im Vergleich zum Jahr 2008 gehen heute fast fünfmal so viele Nutzer (3 Millionen) mobil ins Netz. Eines der Hauptziele (50 Prozent) sind dabei soziale Netzwerke wie Facebook und Co. Immerhin noch 31 Prozent kaufen online ein. Das hat der Managementberatungs-, Technologie- und Outsourcing-Dienstleister Accenture in ihrer Studie "Mobile Web Watch 2011. Die Chancen der mobilen Evolution" ermittelt. Untersucht wurden 3 000 Internetnutzer ab 14 Jahren in Deutschland sowie je 500 Internetnutzer in Österreich und der Schweiz.

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"Was mit Internetnutzung per Handy angefangen hat, ist zum umfassenden Mobile Computing geworden", sagt Prof. Dr. Nikolaus Mohr, Geschäftsführer im Bereich Communications & High Tech bei Accenture und Leiter der Studie. "Das ist eine der wichtigsten industriellen Entwicklungen dieses und des nächsten Jahrzehnts." Heute sind 68 Prozent der User täglich und öfter mobil online.

Mobile Computing: Internet immer und überall

Der Begriff Mobile Computing beschreibt den Zugriff auf Daten sowie das Internet von jedem beliebigem Ort aus, in Echtzeit und mit verschiedenen Geräten. Möglich wurde dieser Trend vor allem durch drei wesentliche Kriterien: Zum einen sind das die stetig wachsenden technischen Möglichkeiten der Endgeräte, insbesondere dem Übergang von der Click- zur Touch-Technik. Auch die Verbreitung mobiler Breitbandverbindungen spielen eine zentrale Rolle. Mehr als die Hälfte der Mobile-Web-Nutzer surfen über Breitbandverbindungen wie UMTS, HSDPA und HSUPA.

Unter allen Smartphone-Besitzern telefonieren und surfen 60 Prozent mit einem Gerät der jüngsten Generation. Mit modernen Tablets der iPad-Klasse gehen User besonders intensiv online: 84 Prozent surfen täglich, gegenüber 58 Prozent der Smartphone-Nutzer.

Ein weiterer Grund für den Trend sind die wachsenden Inhalte wie Social-Media-Seiten und ortsbezogene Dienste. Der Anteil der Nutzer, die mobil in sozialen Netzwerken surfen, hat sich seit 2010 von 23 Prozent auf 50 Prozent mehr als verdoppelt. 45 Prozent verwenden ortsbezogene Dienste. Eben solche Inhalte prägen auch das Nutzungsverhalten der verschiedenen Generationen, dem dritten Kriterium. Besonders die Generation der nach 1990 Geborenen (Millennials) prägt die Entwicklung des Mobile Computings. Ständige Verfügbarkeit des Webs ist für sie eine Selbstverständlichkeit. So gaben 34 Prozent der 14- bis 19-Jährigen, die ortsbezogene Dienste wie Foursquare nutzen an, auf diese nicht mehr verzichten zu können.

83 Prozent der Kunden zahlen für mobile Internetnutzung monatlich einen von ihnen als angemessen empfundenen Preis oder sogar weniger. Wer nicht mobil ins Internet geht, sagt "Internet über den PC reicht mir aus" (72 Prozent) und empfindet Verbindungskosten (47 Prozent) und Flatrates (34 Prozent) als zu teuer.

Neue Möglichkeiten für Telekommunikationsanbieter

Für die Unternehmen bedeute der wachsende Trend des Mobile Computing zunehmende Chancen. Vor allem der Bereich "Analytics" eröffne neue Möglichkeiten. Hier wird versucht, aus Netzdaten, Kundendienst-Informationen und Abrechnungsdaten ein Bild des digitalen Verbrauchers zu zeichnen und daraus marktfähige, kundenspezifische Angebote zu entwickeln.

"Die Telekommunikationsunternehmen haben die Netzkompetenz und besitzen eine unvorstellbare Menge an Daten über ihre Kunden", sagt Ann-Kathrin Sauthoff-Bloch, Partnerin bei Accenture und Co-Autorin der Studie. "Das sind beste Voraussetzungen, um neue Services zu entwickeln, die von Kunden genutzt werden. Doch der Prozess, diese Daten sinnvoller zu analysieren, läuft noch schleppend." Angesicht solcher Äußerungen wundert es auch nicht, dass jeder zweite User (53 Prozent) angibt, er habe Sorge, Bewegungsdaten würden ohne sein Wissen übertragen und gespeichert. Immerhin 47 Prozent befürchten, persönliche Daten könnten ausspioniert und missbraucht werden.

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