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Zahl der Cybersquatting-Fälle steigt

Immer öfter werden Markennamen missbraucht
Von AFP / Anja Zimmermann

Immer öfter werden die Namen bekannter Marken oder Prominenter für falsche Internetadressen missbraucht. Im vergangenen Jahr sei dies 2329 mal vorgekommen, das war ein Plus von acht Prozent zum Vorjahr, teilte die Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO) heute in Genf mit. Die Organisation der Vereinten Nationen unterhält eine Schlichtungsstelle für sogenanntes Cybersquatting. Dabei registrieren Internetnutzer die Adressen von Firmen oder Marken, die ihnen nicht gehören, um andere Nutzer dann von dort auf eigene Seiten zu lenken. Teils spekulieren Internetnutzer auch darauf, sich Adressen später von den jeweiligen Firmen abkaufen zu lassen.

Im vergangenen Jahr gab es nach UN-Angaben unter anderem Verstöße im Zusammenhang mit den Namen von Hollywood-Schauspielerin Scarlett Johansson, US-Basketball-Star Dennis Rodman oder der Spielzeug-Figur "Bob der Baumeister". Daneben habe es Missbräuche bei Firmennamen wie Lego, Nestlé oder Coca-Cola gegeben. Die meisten Beschwerdeführer kamen laut WIPO aus den USA, Frankreich, Großbritannien, der Schweiz, Spanien und Deutschland.

In den meisten Fällen seien die Beschwerden erfolgreich gewesen, erklärte die WIPO. In den vergangenen zehn Jahren seien über 14 000 Fälle bei der Schlichtungsstelle gelandet. Die UN-Organisation warnte, die geplante Ausweitung der Internet-Adress-Endungen könne den Missbrauch von geschützten Namen künftig weiter verstärken. Schon heute existieren demnach rund 250 Adress-Endungen, was eine große Zahl von Kombinationen von Marken- oder Personennamen zulässt und Missbrauch erleichtert.