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Lufthansa: Breitband an Bord, aber Handy bleibt stumm

Außerdem neue Kooperation mit Facebook und Twitter
Von dpa / Steffen Herget

Die Luft­hansa wird ihren Passa­gieren auf der Lang­strecke künftig wieder das Internet-Surfen über den Wolken ermög­lichen. Das eigene Handy sollen die Gäste aber weiterhin nicht zum Tele­fonieren nutzen können. Der Grund: Umfragen zufolge wollen die Flug­gäste Ruhe an Bord und nicht von Tele­fonaten des Sitz­nach­bars beläs­tigt werden.

Als erste Flug­gesell­schaft der Welt unter­zeich­nete Luft­hansa heute einen Koope­rati­onsver­trag mit Pana­sonic Avio­nics Corpo­ration. Das Unter­nehmen will als zunächst einziger Anbieter Flug­zeuge mit Breit­band-Internet auch über den Meeren versorgen. Dazu werden Satel­liten genutzt. "Kunden sitzen bei Luft­hansa in der Königs­klasse der Kommu­nika­tion", erklärte Luft­hansa-Chef Wolf­gang Mayr­huber. Breitband im Flugzeug: So funktioniert's Breitband im Flugzeug
Grafik: Lufthansa

Ein vergleich­bares System hatte der Flug­zeug­bauer Boeing Ende 2006 aus wirt­schaft­lichen Gründen einge­stellt, so dass auch Luft­hansa ihren Internet-Dienst einstellen musste. Damals zählte Luft­hansa in zuletzt 69 entspre­chend ausge­rüsteten Maschinen rund 30 000 Nutzer pro Monat.

Mit der neuen Technik sollen im kommenden Jahr zunächst rund 50 Lang­stre­cken­maschinen ausge­stattet werden. Der Start­schuss nach einer Test­phase ist für die zweite Jahres­hälfte geplant. Luft­hansa kann dabei teils auf Technik zurück­greifen, die bereits für das Boeing-System instal­liert worden war.

Preise wurden noch nicht genannt

Die genauen Kosten für die Kunden stehen noch nicht fest. Sie sollen sich aber am früheren Angebot - etwa zehn Dollar pro Stunde oder Flat­rates - orien­tieren. Lang­fristig will Luft­hansa prüfen, ob das System auch für Kurz- und Mittel­stre­cken nutzbar ist.

Mit der kabel­losen Breit­band-Versor­gung können Passa­giere dann beispiels­weise von ihrem Platz aus mit Laptops im Internet surfen, Mails lesen und schreiben oder Video­clips sehen. Zudem ist die Nutzung des Inter­nets inzwi­schen mit diversen Mobil­tele­fonen möglich, auch das Senden von SMS-Kurz­nach­richten wird unter­stützt.

Tech­nisch wäre dann auch das Tele­fonieren mit dem Handy an Bord jeder­zeit möglich - doch diese Funk­tion will Luft­hansa blockieren. "Grund­sätz­lich wollen wir Ruhe an Bord haben", sagte Mayr­huber. Er verwies auf Umfragen unter Gästen, wonach sowohl das Tele­fonverbot am Platz als auch das Rauch­verbot erwünscht seien. Als Alter­native zum eigenen Handy gebe es außerdem in den Maschinen eine Art Tele­fonzelle.

MySkyStatus zeigt die Flug­strecke in Face­book und Twitter an

Ein weiterer neuer Service der Luft­hansa nennt sich MySkyStatus. Dabei können Flug­gäste ihre aktu­elle Posi­tion in der Luft auf ihrem Profil bei Face­book oder Twitter anzeigen lassen. Dazu muss auf der entspre­chenden Home­page [Link entfernt] ledig­lich der Flug ausge­wählt werden, dann können Freunde bei Face­book und Twitter jeder­zeit verfolgen, wo sich das Flug­zeug gerade befindet.