kostenpflichtig

Internetradio-Plattform Last.fm wird zum Pay-Radio

Lediglich Nutzer in Deutschland, Großbritannien und den USA bleiben verschont
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Die Internetradio-Plattform Last.fm wird noch Ende dieses Monats für viele ihrer Nutzer kostenpflichtig. Das hat das Unternehmen in seinem Blog offiziell angekündigt. Lediglich in Deutschland, Großbritannien und den USA können die Musik-Streams weiter kostenfrei genutzt werden. Wer Last.fm-Streams in einem anderen Land hören möchte, muss für den Dienst künftig 3 Euro Abonnement-Gebühr im Monat zahlen.

Die Plattform selbst soll zwar für alle Kunden kostenlos bleiben. Zur Kasse gebeten werden jedoch die Kunden, die die Audio-Streams des beliebten Portals nutzen wollen. Auch bisher gab es schon ein Abo-Modell für Last.fm: Nutzer, die bereit waren, eine Monatspauschale von 2,50 Euro zu zahlen, konnten das Angebot werbefrei nutzen. Last.fm gibt es auch für das iPhone
Foto: teltarif

Konzentration auf die wichtigsten Märkte

Der Anbieter begründet die Änderung damit, dass sich das Unternehmen künftig auf Deutschland, Großbritannien und die USA als Kernmärkte konzentriere. Nutzer aus anderen Ländern seien weiter willkommen, müssten aber zur Refinanzierung des Angebots künftig den Monatspreis von 3 Euro akzeptieren. Lediglich neue Interessenten aus anderen Ländern haben auch in Zukunft die Möglichkeit, zunächst 30 Musiktitel kostenfrei zu hören. Wer danach kein Abo abschließt, hört nur noch kurze Ausschnitte aus den Songs.

Neben der Nutzung am PC wendet sich Last.fm verstärkt auch an Kunden, die den Online-Musik-Service auf mobilen Endgeräten nutzen wollen. So gibt es kostenlose Clients für das Apple iPhone, das iPhone 3G und das Google-Handy T-Mobile G1. Dabei zeigt auch die Verteilung der iPhone-Applikation die Konzentration von Last.fm auf die Kernmärke. So ist der Player zwar im deutschen und amerikanischen AppStore zu finden. Niederländische iPhone-Besitzer können das Programm dagegen nicht laden.

Auch andere Online-Radio-Plattformen schränken Verbreitung ein

Bei Last.fm ist offenbar das Konzept der Werbe-Vermarktung außerhalb der drei Länder, in denen der Service kostenlos bleibt, nicht aufgegangen. Auch andere Online-Radio-Plattformen mussten ihre Verbreitung in der Vergangenheit einstellen - oft aus urheberrechtlichen Gründen und weil die Plattenfirmen für die weltweite Ausstrahlung mehr Geld sehen wollen. So ist beispielsweise das Pandora-Webradio nur noch in den USA zugänglich.

Viele amerikanische und britische Internetradios haben ihre Verbreitung ebenfalls auf das eigene Land begrenzt. Die Sender der Betreiber MediaCorp und Safra Radio in Singapur haben ihre Livestreams nach einem Bericht von Channel News Asia gleich ganz eingestellt, da die Plattenfirmen für die Ausstrahlung im Internet höhere Rechteabgaben erzielen wollten.